Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Touristikern?
Nicht für das CV leben. Auch mal im Ausland arbeiten, andere Kulturen und Gepflogenheiten kennen lernen und die Schweiz aus der Distanz betrachten.

Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?
Mehr Fokus auf Kunden, Service, Produkte und Werbung und weniger Selbstbeschäftigung mit eigenen Strukturen.

Was zeichnet einen sehr guten Touristiker aus?
Natürliche Freundlichkeit und Offenheit gegenüber Menschen aus aller Welt.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?
Das Unternehmerische und die Internationalität. Ich mag fremde Kulturen und die Unterschiede zum Leben, wie wir es kennen. Ich reise auch sehr gerne.

Der 50-jährige Michael Maeder landete nach einer KV-Lehre eher zufällig im Tourismus. Bevor der gebürtige Berner 2012 die Geschäftsleitung von Switzerland Travel Centre (STC), dem grössten Reiseveranstalter für Ferien in der Schweiz, in Zürich übernahm, war er in Indien und Nordamerika für Schweiz Tourismus sowie als Managing Director für STC UK in London tätig. Vor seinen Auslandjahren arbeitete der Tourismusexperte neun Jahre bei STA Travel.

Wie sieht für Sie ein attraktiver Arbeitsplatz aus?
Ich muss Leute um mich haben, die ich gut mag, mit denen ich lachen kann, mit denen ich gemeinsam etwas gestalten und erreichen kann. Das Infrastruktur-Set-up ist mir dafür nicht so wichtig.

Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?
Ich bin einfach so, wie ich bin, und verzichte auf die grosse Leadership-Show. Und das bewährt sich seit Jahren sehr gut.

Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?
Sich selber nicht zu ernst nehmen hilft. Und einfach nicht immer alles zu machen, was man noch alles für die Unternehmung machen könnte. Dafür die Dinge, die wirklich wichtig sind, richtig machen.

Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?
Ich würde es wohl mal mit Punk und 5-Sterne-Hotel probieren. Walzer wird dann schon mal ein bisschen monoton.

Was trifft eher zu: ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten, wie Bugs Bunny sie knabbert?
Das Abschlussbankett mit Asterix und Obelix bitte.

Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?
Wenn es auch historisch sein darf, dann gerne mit Mahatma Gandhi – der war gut.

Was machen Sie als Erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?
Den Heizungscheck – habs gerne warm im Zimmer. Sonst reicht es mir einfach, wenn ich mich wohlfühle – bin da eher ein einfacher Gast.

Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?
Der E-Reader. Ich kann sehr obsessiv lesen, wenn ich mal Zeit habe.

Was würden Sie unternehmen, wenn Sie ein Jahr lang frei hätten?
Weiterhin die Welt bereisen. Afrika, Südpazifik, Osteuropa. Dann kämen mal all die ehemaligen Sowjetstaaten an die Reihe.

Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?
Den asiatischen Kurzschlaf irgendwann am Tag, egal wo und egal, ob sitzend oder stehend.

Welches Lied können Sie im Dauerloop hören?
Über die Jahrzehnte hinweg wird es ein Loop von Züri-West-Liedern sein – bin aus Bern.

Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Ich hatte noch als 15-Jähriger kein Konzept. Bin dann eher zufällig durch die KV-Lehre bei einem Reiseveranstalter im Tourismus gelandet und diesem treu geblieben.

Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?
Hab keine mehr präsent. Ich musste mich als jüngster von drei Brüdern eher auf die Abwehr von solchen fokussieren. (npa)