Die Generalversammlung von Seilbahnen Schweiz (SBS) hat in Thun den Nidwaldner Ständerat Hans Wicki mit grossem Applaus zum neuen Verbandspräsidenten gewählt. Damit ist die Versammlung dem Wahlvorschlag des Vorstands gefolgt, der sich nach einem breiten Verfahren für den 55-jährigen FDP-Politiker entschieden hat.

Hans Wicki übernimmt das Präsidium vom Dominique de Buman. Der Freiburger Nationalrat de Buman (CVP) war neun Jahre lang SBS-Präsident; er hatte damit das statutarische Amtszeitmaximum erreicht. Unter de Buman erreichte SBS unter anderem den politischen Erfolg mit der teilweisen Befreiung des Pistenfahrzeug-Treibstoffs von der Mineralölsteuer. Auch gelang es de Buman mit seiner Motion, den Bund stärker in die Förderung des Schneesports bei Kindern und Jugendlichen einzubinden.

Hans Wicki – ein Kenner der Bergbahnwelt
Der neue SBS-Präsident hat einen engen Bezug zur Seilbahnwelt. Seit 2016 präsidiert er den Verwaltungsrat der Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG. Er kennt damit die Herausforderungen der Bergbahnbranche ebenso wie die grosse wirtschaftliche Bedeutung der Seilbahnunternehmen in den Gebirgskantonen.

«Das Präsidium von Seilbahnen Schweiz ist für mich als Bergler und begeisterter Schneesportler eine Herzensangelegenheit», sagte Hans Wicki denn auch nach seiner Wahl. Er freue sich sehr auf das Amt, sei sich aber auch bewusst, dass die Seilbahnbranche vor grossen Herausforderungen stehe. Neben Frankenstärke, Margenerosion und zunehmenden gesetzgeberischen Auflagen stellten auch der Fachkräftemangel und die Cyberproblematik für alle Tourismusunternehmen in der Schweiz eine wachsende Hypothek dar, so Wicki.

Auch der Klimawandel werde die Geschäftstätigkeit der Seilbahnen beeinflussen, sagte der neue SBS-Präsident. «Ich sehe darin jedoch auch Chancen für den alpinen Tourismus.» Zum Beispiel die im Vergleich zum Mittelland kühleren Sommertemperaturen könnten sich noch zu einem wichtigen Trumpf für die alpinen Tourismusorte entwickeln.

Entscheidend sei, dass die Bergbahnunternehmen sich gemeinsam mit den anderen Tourismusakteuren vor Ort strategisch auf die sich ändernden Rahmenbedingungen einstellten. «Den Frankenkurs zum Beispiel können wir nicht beeinflussen – sehr wohl aber unsere Angebote», so Hans Wicki. Er sei zuversichtlich für die Branche. «Ich kenne in der Seilbahnwelt viele kluge Köpfe mit guten Ideen und dem nötigen unternehmerischen Mut», sagte Hans Wicki in seiner Antrittsrede.

Neuer Tessiner Vertreter im Vorstand
Die Generalversammlung hatte zudem über die Besetzung des frei gewordenen Tessiner Sitzes im SBS-Vorstand zu bestimmen: Die Versammlung wählte Renzo Pesciallo zum Nachfolger von Gianbeato Vetterli.

Seilbahnen Schweiz ist der Verband der Schweizer Seilbahnbranche. Ihm gehören als ordentliche Mitglieder gut 350 der rund 500 Seilbahnunternehmungen aus allen Regionen des Landes an; darunter sämtliche grossen und mittelgrossen Unternehmungen, aber auch viele kleinere Bahnen. Seilbahnen Schweiz versteht sich daher als umfassende Branchenvertretung. (htr)