Die Gewinner der begehrten Auszeichnungen «Historisches Hotel/Restaurant des Jahres» hätten ein grösseres Publikum verdient. Doch als Folge der Coronavirus-Pandemie konnte die geplante Feier diesmal leider nicht durchgeführt werden. Die Verleihung der Titel erfolgte in diesem Ausnahmejahr deshalb in kleinstem Rahmen in den einzelnen Betrieben vor Ort.

Moritz Flury-Rova, Jury-Präsident von Icomos Suisse, gratulierte den drei Gewinnern zudem per Videokonferenz aus dem Schloss Schadau in Thun. Er würdigte die sorgfältigen Restaurierungen und betonte, wie wertvoll Gaststätten für die Erhaltung des gebauten Kulturerbes seien, indem sie jedermann ermöglichten, auf Zeit in das Erlebnis historischer Bauten einzutauchen. Schliesslich verlieh er der Hoffnung Ausdruck, dass die Auszeichnungen in dieser für das Gastgewerbe besonders schwierigen Zeit eine kleine Unterstützung darstellten.

Das sind die Gewinner der Auszeichnungen für 2021
Mit dem Schloss Schadau in Thun zeichnet die Jury in diesem Jahr laut Mitteilung die unermüdlichen Anstrengungen der Stadt Thun seit dem Kauf des Gebäudes im Jahr 1925 aus, das Schloss Schadau in altem Glanz erstrahlen zu lassen und es wieder seinem ursprünglichen Zweck als Landsitz und Repräsentationsort für feierliche Anlässe zuzuführen.

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Die letzte Etappe des beinahe hundertjährigen Projekts, die Restauration des Gebäudeinneren, erfolgte in den Jahren 2018 und 2019 unter strikter Einhaltung aller Regeln der Kunst. Mit dem Titel «Historisches Hotel des Jahres 2021» erhalte das ausserordentliche Engagement die verdiente Anerkennung. Mit einem grossen Fest eröffente im Juni 2019 das Schloss Schadau nach 14-monatiger Bauzeit das Restaurant und Hotel unter der Führung von Roger Lehmann.

Die an der Rue du Petit-Chêne 10 gelegene Brasserie La Bavaria ist ein beliebter Treffpunkt und eine echte Lausanner Institution, schreibt Icomos Suisse zum «Historischen Restaurant des Jahres 2021». Nach einer Schliessung zu Beginn dieses Jahrhunderts und nach umfassenden Renovationsarbeiten am Gebäude wurde das Restaurant im Juni 2019 wieder eröffnet. «La Bavaria» gelte als wertvoller Zeitzeuge einer in der Schweiz beinahe verschwundenen Restaurantgattung, heisst es weiter.

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Die Icomos-Jury würdigt mit der Auszeichnung die Renovation des Gebäudes im Allgemeinen, die Restauration der Fassade und der Innenausstattung sowie schliesslich auch den Betrieb dieses Café-Restaurants mit seiner über das ganze 20. Jahrhundert erhaltenen kulinarischen Tradition. Das sorgfältige restaurierte Lokal ist ein wichtiger sozialer Treffpunkt von hoher architektonischer Qualität.

Mit der Verleihung eines Spezialpreises ehre und verdanke  die Jury die nachhaltige und unermüdliche Tätigkeit der «Genossenschaft Baseltor» während über 40 Jahren zugunsten des historischen Stadtzentrums von Solothurn, heisst es in der Mitteilung weiter. Neben der beispielhaften Führung ihrer Betriebe zeige sich die Genossenschaft Baseltor auch solidarisch mit den Lieferanten und Dienstleistern in der Nachbarschaft und trage so entscheidend zur Erhaltung und zur Belebung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens im historischen Stadtkern bei.

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Die Geschichte des Kollektivs begann 1978 im Restaurant Löwen in Solothurn. Heute führt die Genossenschaft Baseltor das 3-Sterne-Hotel Baseltor und das 4-Sterne-Haus La Couronne sowie den Gastronomie- und Eventbetrieb Solheure und das Restaurant Salzhaus, die zusammen einen wesentlichen Beitrag zu einer lebendigen Stadt mit kultureller Ausstrahlung leisten. Weiter dazu zählt auch «Hoch3 Catering», das die Nutzung des prächtigen Festsaals im Palais von Roll unterstützt. (htr)

Die Auszeichnung «Das historische Restaurant/Hotel des Jahres», mit der alljährlich gastgewerbliche Betriebe für die Erhaltung und Pflege historischer Bausubstanz gewürdigt werden, ist bereits zum 25. Mal in Folge verliehen worden. Sie wird getragen von Icomos Suisse, der Landesgruppe des Internationalen Rats für Denkmalpflege, in Zusammenarbeit mit HotellerieSuisse, GastroSuisse und Schweiz Tourismus. Eine Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten von Denkmalpflege, Architektur, Geschichte, Hotellerie und Restauration, kürt die Preisträger aufgrund der eingereichten Bewerbungen und nach Besuchen vor Ort. Die Auszeichnung wird jeweils im Herbst für das Folgejahr verliehen.