Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des «SonntagsBlick» zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Schweizer Bevölkerung für eine Verschärfung des Regimes gegenüber Menschen ist, die sich nicht gegen
Covid-19 impfen lassen. Demnach möchten 63 Prozent der Befragten eine Einführung der 2G-Regel - also den Status «geimpft» oder «genesen» - als Bedingung für die Teilnahme am öffentlichen Leben. Eine Impfpflicht unterstützen 53 Prozent. Keinen Rückhalt fände dagegen ein neuer Lockdown: Nur gerade 18 Prozent befürworteten in der Umfrage diese Massnahme. Für einen Lockdown nur für Ungeimpfte könnten sich 47 Prozent erwärmen.

Zustimmung zum Covid-Gesetz spiegelt Impfquote
Die kantonalen Ergebnisse zur Abstimmung über das Covid-Gesetz stimmen ziemlich genau mit den kantonalen Impfquoten überein. Die beiden Stände, die das Gesetz abgelehnt haben - Schwyz und Appenzell Innerrhoden - haben auch deutlich unterdurchschnittliche Impfquoten. Innerrhoden ist mit nur 54,11 Prozent vollständig Geimpfter mit Abstand der Kanton mit dem niedrigsten immunisierten Bevölkerungsanteil.

Etwas weniger deutlich hebt sich Schwyz ab: Die Impfquote liegt dort um knapp 8,2 Prozentpunkte unter dem Schweizer Schnitt. Die Zustimmung zum Gesetz ist um 13,4 Prozentpunkte tiefer als durchschnittlich im Rest des Landes. Im Gegenzug liegt Basel-Stadt sowohl beim Impfen wie bei der Abstimmung ganz vorn: Mit einem Anteil von 69,11 Prozent doppelt Geimpfter liegt der Halbkanton am Rheinknie um 3,63 Prozentpunkte über dem gesamtschweizerischen Schnitt.

200 Covid-Patienten auf Intensivsttationen
Derzeit sind mehr als 200 Covid-Patientinnen und -Patienten nach Angaben der Kantone in Intensivstationen von Spitälern. Die Situation lässt sich demnach noch bewältigen. Aufgrund der gegenwärtigen Dynamik sei mit einer weiteren Zunahme von Hospitalisationen und einer steigenden Belastung der Intensivstationen zu rechnen, teilte Tobias Bär, Sprecher der Kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), mit. In einigen Kantonen beziehungsweise Spitälern gebe es fast keine freien Betten mehr.

Die GDK geht daher davon aus, dass bald wieder vermehrt Patientinnen und Patienten in Spitäler anderer Kantone verlegt und sogenannt nicht dringliche Eingriffe verschoben werden müssen. Dazu zählen auch Krebsoperationen. Bei einer Zuspitzung der Lage und einer ausserordentlichen Ressourcenknappheit seien Triagen von Patienten nicht auszuschliessen, schrieb die GDK. (sda/lm)