Präsentiert werden über 90 Kostüme – alles massgefertigte Unikate – aus dem Bestand der Familie Knie, die zum Teil restauriert wurden, wie das Textilmuseum am Mittwoch mitteilte. Die Exponate illustrieren sowohl die Geschichte des Circus Knie als auch die Mode- und Kulturgeschichte.

Zu sehen sind mit bunten Pailletten geschmückte Gewänder aus den frühen Jahren des Circus, als Seiltänzer, Jongleure und Clowns noch im Freien auftraten. Ab dem Jahr 1919, als die Artistenfamilie Knie ihr erstes Chapiteau erwarb, wurden die Kostüme auch unter dem Zelthimmel zum wesentlichen Element der Show.

Aus jener Zeit stammen auch Weissclown-Kostüme und zarte, vom Ballett inspirierte Tutus der Artistinnen, die ihre Kunst auf dem Pferderücken zeigten. Ende der 1960er und in den 1970er Jahren war Amerika angesagt, wie sich Fredy Knie erinnert. «Da mussten überall Federn dran und Glitzer drauf. Es war alles Las Vegas.»

Hauptverantwortlich für die Kostüme der Familie Knie ist Mary-José Knie. Ihrer Begeisterung für die Haute Couture sei es zu verdanken, dass die Zusammenarbeit mit den Pariser Costumiers und anderen Spezialisten wie der Stickerei-Designerin Caroline Valentin bis heute aufrechterhalten werde, schreibt das Textilmuseum. (sda)