Die geplante Seilbahn «Direttissima» soll künftig in nur 10 Minuten von der Talstation Oey in Adelboden auf den Sillerenbühl führen. Bislang dauert die Fahrt rund 25 Minuten. Die neue Direktverbindung soll die Aufenthaltsdauer am Berg verlängern und die Attraktivität für Skifahrende, Wandernde, Bikerinnen und Biker sowie für Veranstaltungen und Gastronomieangebote erhöhen.

Mehr Komfort, weniger Wartezeiten
Durch die künftige Entflechtung der Linienführung – die Strecke Bergläger–Sillerenbühl bleibt bestehen – sollen Wartezeiten an der Station Bergläger reduziert werden. Gleichzeitig erlaube die neue Gästelenkung über die Talstationen Oey und Chuenisbärgli eine bessere Verteilung des Besucheraufkommens, so Adelboden Bergbahnen (BAAG). Davon würden insbesondere stark frequentierte Bereiche profitieren.

Wirtschaftlicher Impuls für die Region
Die neue Bahn gilt auch als bedeutender Beitrag zur regionalen Entwicklung. Sie stärkt die Wertschöpfung im Tal, sichert rund 350 Arbeitsplätze bei der Bergbahnen Adelboden-Lenk AG und unterstützt lokale Hotels, Restaurants und Gewerbebetriebe. Auch für die Bevölkerung bringt die Investition Vorteile, unter anderem durch eine verbesserte Erschliessung und gesteigerte Standortattraktivität.

Finanzierungsplan mit Kapitalerhöhung
Das Gesamtprojekt umfasst neben der neuen Bahn auch den Rückbau der bisherigen Strecke Oey–Bergläger, Anpassungen an bestehenden Stationen und Infrastrukturmassnahmen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 35,5 Millionen Franken. Mindestens 7 Millionen Franken müssen durch Eigenmittel abgedeckt werden.

Ein zentraler Bestandteil ist eine Kapitalerhöhung um mindestens 5 Millionen Franken. Diese ist Voraussetzung für die Vergabe von Bankkrediten und zinslosen Darlehen im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP). Zugleich reagiert die BAAG damit auf pandemiebedingte Verluste von über 3 Millionen Franken.

Generalversammlung am 22. November
Die Kapitalerhöhung erfolgt in zwei Schritten: zunächst durch Wandeldarlehen mit fixer Laufzeit von 1 oder 3 Jahren, anschliessend durch die Ausgabe neuer Aktien. Bestehende und neue Aktionärinnen und Aktionäre können sich beteiligen. Die notwendige Statutenänderung wird der Generalversammlung am 22. November zur Abstimmung vorgelegt. (mm)