Elf Jahre nach dem Inkrafttreten der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (BRK) in der Schweiz haben sich am 27. Mai über 250 Personen zum Forum Emera-HESTS 2025 getroffen. Im Zentrum stand die Frage, wie touristische Angebote im Wallis zugänglicher werden können. [RELATED]

Organisiert wurde das Forum von der Stiftung Emera und der HES-SO Valais-Wallis, gemeinsam mit dem Studiengang Tourismus der Hochschule für Wirtschaft (HEG). Ziel war es, Herausforderungen und Perspektiven eines wirklich inklusiven Tourismus aufzuzeigen.

Barrierefreiheit betrifft alle
Die BRK verpflichtet die Staaten, Menschen mit Behinderungen einen barrierefreien Zugang zu kulturellen, sportlichen und weiteren Freizeitaktivitäten zu gewährleisten – auch im Tourismus.

Im Wallis ist das besonders wichtig, denn der Tourismus ist hier eine tragende Wirtschaftssäule. Gleichzeitig gewinnt soziale Inklusion zunehmend an Bedeutung, gerade mit Blick auf den demografischen Wandel und die alternde Bevölkerung. Auch die Kantonsregierung setzt sich in ihrem Programm aktiv für würdige Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen ein.

Zwischen Anspruch und Realität
Am Forum wurden verschiedene Mängel sichtbar. Barrierefreie Angebote erhalten oft zu wenig Unterstützung. Informationen sind schwer auffindbar oder zu verstreut. Viele Akteure im Tourismussektor kennen sich mit dem Thema noch zu wenig aus. Gleichzeitig wurden auch positive Beispiele vorgestellt – etwa aus dem Behindertensport, dem öffentlichen Verkehr, von Veranstaltungen, Unterkünften oder Begleitangeboten.

Das Fazit: Der inklusive Tourismus bietet noch viel Entwicklungspotenzial. Es braucht eine flächendeckend barrierefreie Infrastruktur. Informationen müssen besser zugänglich sein. Fachpersonen sollten aus- oder weitergebildet werden. Barrierefreiheit heisst nicht nur, bauliche Hürden abzubauen. Es geht auch um Haltung, um das Erleben der Gäste – und darum, dass sich alle Menschen willkommen fühlen. (mm)