Mit einem klaren Bekenntnis zu Partnerschaften fand vom 15. bis 16. Oktober die dritte Ausgabe der Sustainable Tourism Days des Kompetenzzentrums Nachhaltigkeit (KONA) des Schweizer Tourismus-Verbands (STV) in Bern statt. Zwei Tage lang wurde die Stadt zum Treffpunkt für Fachleute aus Tourismus, Nachhaltigkeit, internationaler Zusammenarbeit und Wissenschaft und zum Ort für Ideen, wie der Schweizer Tourismus zukunftsfähig gestaltet werden kann.

Das Motto «Partnerschaften stärken» zog sich durch das gesamte Programm – von Keynotes und Workshops bis hin zu Podiumsgesprächen.

Immer wieder wurde deutlich: Nachhaltige Entwicklung entfaltet ihre Wirkung nur dann, wenn Akteure Hand in Hand arbeiten.

Den Auftakt machte Reto Knutti von der ETH Zürich mit einer Keynote, in der er den Klimawandel aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchtete und dessen Einfluss auf den Tourismus aufzeigte. Er appellierte an die Teilnehmenden: «Nachhaltigkeit soll ein integraler Bestandteil jeder unternehmerischen Entscheidung sein.»[RELATED]

Inspiration und Praxisbeispiele
Eindrücklich waren die vielfältigen Praxisbeispiele, die in den Sessions vorgestellt wurden. Laurence Berlamont-Equey (Musée d’ethnographie de Genève), Tina Müller (Netzwerk Schweizer Pärke), Tina Neuenschwander (Railtour Suisse) und Remo Rey (Verband Schweizer Schifffahrtsunternehmen) zeigten im Good-Practice-Talk, wie unterschiedlich Nachhaltigkeit im Tourismus gelebt werden kann.

«Die Situationen und Realitäten sind verschieden, doch was uns verbindet, ist die gemeinsame Vision einer nachhaltigen Zukunft», lautete ein Fazit aus dem Podiumsgespräch.

Kaarina Riesen vom Kanton Basel-Stadt berichtete über die nachhaltige Eventgestaltung der Host City Basel beim Eurovision Song Contest 2025. Auch darüber hinaus tauschten sich Referierende und Teilnehmende über innovative Ansätze aus – von digitaler Barrierefreiheit und partizipativer Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung über Kreislaufwirtschaft bis hin zu Projekten wie «Klimafitte Destinationen».

Der Blick über die Landesgrenzen bereicherte die Diskussion zusätzlich. Im von Christian Baumgartner (FHGR) moderierten Podium erörterten Benedicta Aregger von Seilbahnen Schweiz, Richard Kämpf vom Seco und Adrian Peyer von MME Legal die Auswirkungen der EU-Regulierung auf den Schweizer Tourismus. Sven Wolf vom Deutschen Tourismusverband brachte dabei Einblicke aus Deutschland ein.

Mehr als eine Fachkonferenz
Neben dem inhaltlichen Austausch bot die Veranstaltung viel Raum für persönliche Begegnungen. Rund 250 Teilnehmende nutzten die Pausen und Netzwerkformate, um Kontakte zu knüpfen und neue Partnerschaften anzustossen. «Die Sustainable Tourism Days sind weit mehr als eine Fachkonferenz – sie sind ein Katalysator für konkrete Kooperationen über den Anlass hinaus», betonte Romy Bacher, Leiterin Nachhaltigkeit beim STV.

Auch organisatorisch setzten die Sustainable Tourism Days ein Zeichen: Dank der guten Erreichbarkeit der Location und der Zusammenarbeit mit der SBB reiste die Mehrheit der Gäste klimafreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.

Mit der dritten Ausgabe haben sich die Sustainable Tourism Days als feste Grösse im Schweizer Tourismuskalender etabliert. Der STV zieht eine positive Bilanz und blickt zuversichtlich nach vorn: Vom 11. bis 12. November 2026 wird der Event erneut in Bern stattfinden – wiederum als Plattform für Wissen, Austausch und nachhaltige Tourismusentwicklung. (mm)