Laut dem amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes werden 80 Prozent der Reise-Entscheidungen von Frauen getroffen, egal mit wem sie reisen. 75 Prozent der Touristinnen und Touristen, die Abenteuer-, Kultur- oder Naturreisen buchen, sind Frauen zwischen 20 und 70 Jahren. National Geographic identifizierte «Women-only»-Reisen als Top-Reisetrend für 2020. Dabei hat sich die Nachfrage von der klassischen Wellnessreise hin zu einem breiten Interessensfeld entwickelt.

Aufgrund dieser Trends und zum heutigen heutigen Weltfrauentag will auch Schweiz Tourismus (ST) nicht untätig bleiben. «Frauen sollen ihr ganzes Potential ausschöpfen – auch in ihren Schweiz-Ferien», so die nationale Tourimusorganisation und lanciert deshalb die Initiative «100 % Women».

Frauen hoch hinaus
Insbesondere im Outdoorbereich sieht ST grosses Potential, Frauen als neue Gäste zu gewinnen, und bereits begeisterte Outdoorsportlerinnen wie etwa Wanderinnen für andere Outdoor-Aktivitäten wie beispielsweise Biken oder Hochtouren zu gewinnen.

150 Jahre nachdem die Britin Lucy Walker als erste Frau das Matterhorn bestigen hat, will auch ST die Frauen Im Rahmen der «100 % Women Peak Challenge» ganz nach oben bringen. Zusammen mit dem Schweizer Alpen-Club SAC, dem Schweizer Bergführerverband und Mammut ruft die Marketingorganisation Bergsteigerinnen auf, im Laufe eines halben Jahres alle 48 Viertausender der Schweiz zu besteigen – in reinen Frauenseilschaften. Es sei höchste Zeit, den Frauen im Schweizer Bergsport ein Gesicht zu geben, schreibt ST zur neuen Kampagne, die ab 8. März bis 8. September 2021 läuft. 

Die interaktive Landingpage Peakchallenge.myswitzerland.com begleitet die Aktion; sie wird gekrönt durch die Gipfelselfies der Teilnehmerinnen. ST führt die Challenge gemeinsam mit den Partnern Schweizer Alpen-Club SAC, Schweizer Bergführerverband und dem Schweizer Outdoor-Brand Mammut durch. Dabei steht nicht der Wettbewerb gegeneinander, sondern das gemeinsame Erleben der 48 Viertausender im Zentrum. Prominente Teilnehmerinnen sind beispielsweise die Schlagersängerin Beatrice Egli, die sich im Juli einen Herzenswunsch erfüllen und das Matterhorn besteigen will. Oder die erste saudi-arabische Bergsteigerin auf dem Mount Everest, Raha Moharrak, die es nun auf den höchsten Gipfel der Schweiz, die Dufour-Spitze, zieht.

Angebote von Frauen für Frauen   
Wer nicht ganz einen «Viertausender» erklimmen mag, findet auf MySwitzerland.com/women mehr als 230 schweizweite Tourismusangebote und Events, bei denen es um Frauen und eine weibliche Sicht auf die Schweiz geht.

Alle Erlebnisse – die von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen dauern – sind von Frauen geführt, um ihnen und ihrem Tun eine Plattform zu geben und Vorbilder zu schaffen. Rund die Hälfte der Erlebnisse wurde neu für diese Kampagne entwickelt. Eine Fachjury hat die Angebote nach definierten Kriterien ausgewählt.

Ein Schwerpunkt liegt auf Angeboten im Outdoorbereich, die alle «Women-only» sind und in reinen Frauengruppen stattfinden. So zum Beispiel die fünftägige Hochtour im Monte-Rosa-Massiv der Mammut Alpine School – geführt durch die Profialpinistin und Bergführerin Caro North.

Auch Männer sind eingeladen, die Schweiz mit Fokus «100 % Women» zu entdecken. Beispielsweise auf einer von mehr als 40 Stadt- oder Kulturführungen, bei denen sich alles um Frauen und ihr Schaffen dreht.

Die nationale Tourismusorganisation hat bereits im Februar 2020 die Tourismusbranche zu einem Workshop eingeladen, um unter der Leitung von Expertinnen über weibliche Bedürfnisse im Outdoor-Sport zu sprechen. Die Resultate sind in einem Leitfaden für die Branche zusammengefasst. (htr/npa)