Die Pandemie hat das Sommergeschäft, das die Schweizer Bergbahnen in den letzten Jahren erfolgreich aufgebaut haben, wieder einbrechen lassen.

Obwohl über den Sommer 2021 laufend weniger Corona-Massnahmen in der Schweiz notwendig waren, sind die Frequenzen bei vielen Seilbahnunternehmen unter jenen des Referenzjahrs 2019 geblieben. Die erleichterten Reisebedingungen führten zu mehr Touristen aus dem europäischen Ausland, die jedoch  den Ausfall der Touristen aus Übersee nicht kompensieren konnten, wie der Verband Seilbahnen Schweiz am Freitag mitteilte.

Insgesamt sank die Zahl der beförderten Personen von Mai bis Oktober im Vergleich zu 2019 um 24 Prozent. Auch der Umsatz ging im gleichen Umfang zurück. 

Vor allem in der Zentralschweiz und im Berner Oberland brachen die Umsatze deutlich ein. Das Umsatzminus lag in der Zentralschweiz bei satten 56 Prozent.[IMG 2]

Das Tessin und der Kanton Graubünden haben dank gutem Wetter und viel Sonnenschein sowohl die Frequenzen als auch die Umsätze steigern können. Im Wallis und in der Ostschweiz konnte der schwierige Saisonstart immerhin kompensiert werden. Dort bewegt man sich Ende Saison auf einem ähnlichen Niveau wie dies im Referenzjahr 2019 der Fall war.

 Schlechtes Wetter war zusätzliche Belastung
Auch das Wetter hatte seinen Anteil am schlechten Ergebnis. Von Mai bis Juli waren die Temperaturen vergleichsweise gering und der viele Regen habe sich negativ auf das Tagesgeschäft ausgewirkt. Im August und September lockte das gute Wetter hingegen wieder viele Outdoorsportler und Wanderer in die Berge. Dadurch wurde die Bilanz wieder etwas aufpoliert.

Die Rentabilität der Bergbahnen sei durch die Krise nicht mehr gegeben, schreibt der Verband in der Mitteilung weiter. Die Seilbahnen könnten daher nicht ihre Funktion als touristischer «Service Public» erfüllen.

Der nationale Verband Seilbahnen Schweiz fordert daher Unterstützung von der öffentlichen Hand ein, um die für die Berggebiete systemrelevante Branche zu unterstützen. (awp/sda/htr/npa)