Ein Vier-Personen-Haushalt gibt jährlich rund 2000 Franken für Lebensmittel aus, die in der Mülltonne oder auf dem Kompost enden. Dies teilten das Schweizerische nationale FAO-Komitee (Food and Agriculture Organization of the United Nations), das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) am Donnerstag mit.

Sie organisierten die zweitägige Ausstellung auf dem Berner Waisenhausplatz mit dem Titel «Lebensmittel wegwerfen. Das ist dumm». Die Ausstellung will informieren, sensibilisieren und zum Nachdenken anregen, wie BLW-Vizedirektor Dominique Kohli vor den Medien sagte.

Die Konsumentinnen und Konsumenten seien für rund einen Drittel der Nahrungsmittelabfälle verantwortlich. Dies bedeute auch eine Verschwendung von Geld und von Ressourcen. «So verschwenden wir 1600 Kilo Wasser, wenn wir ein Kilo Brot wegwerfen», sagte Kohli.

Die Organisatoren der Ausstellung geben Tipps, damit Lebensmittel nicht im Abfall landen. In der Küche müsse man gut planen, sagte Spitzenkoch Philippe Rochat vor den Medien. Man solle nicht zu viel einkaufen. Ausserdem gebe es tausende Ideen, um vermeintlich abgelaufene Lebensmittel doch noch zu verwenden.

Altes Brot kann man rösten oder zu Paniermehl verarbeiten, Früchte lassen sich gut einkochen. Und aus Gemüseabfällen kann man Saucen machen.

Cakes, Fotzelschnitten oder Chutney
Was man aus solchen Lebensmitteln herstellen kann, können die Besucher der Ausstellung gleich selbst kosten. Zum Probieren gibt es etwa Cake aus sehr reifen Bananen oder altes Brot als Fotzelschnitte, dazu ein Chutney aus leicht geschrumpften Äpfeln.

Weltweit gehen über 30 Prozent der hergestellten Lebensmittel verloren, wie DEZA-Vizedirektor Michel Mordasini sagte. In der Schweiz liegen die Gründe insbesondere auch bei den Konsumenten. In den meisten Entwicklungsländern entstehen die Verluste indes bei der Produktion, der Ernte und der Lagerung nach der Ernte.

Die Ausstellung weise nicht nur auf das internationale Engagement der Schweiz hin, sagte Mordasini weiter. Sie zeige der Bevölkerung auch die Vernetzung der Ernährungsversorgung über die Schweizer Grenzen hinaus auf.(npa/sda)