(Medienmitteilung) Die Schlagworte «Vertrauen», «Geben und Nehmen» und «Netzwerkpflege» fielen nicht nur einmal am Dankesanlass für den ehemaligen Fachbeirat der IST – Höhere Fachschule für Tourismus. Rund 20 der 32 Fachbeiratsmitglieder aus der Schweizer Incoming- und Outgoing-Branche, aus Verbänden, Bildung, Wirtschaft und Politik waren der Einladung von Hanna Rychener Kistler, Schulgründerin sowie ehemalige Inhaberin und Direktorin, und Jürg Balsiger, Direktor der Cabrio-Stanserhorn-Bahn aufs Stanserhorn gefolgt. Beim Rückblick auf 30 Jahre IST spielten die zahlreichen gemeinsamen Erlebnisse und Projekte eine zentrale Rolle.

Ein Anliegen waren uns auch immer die beruflichen Perspektiven der Absolventinnen und Absolventen.
Hanna Rychener Kistler

Lady in red
Nicht nur wegen ihrer stets roten Kleidung hat Hanna Rychener Kistler in der Schweizer Tourismusbranche immer wieder für Aufsehen gesorgt. Für ihre Leistungen um die Tourismusausbildung wurde die Gründerin sowie ehemalige Inhaberin und Direktorin der IST – Höhere Fachschule für Tourismus 2003 als erste Top Travel Woman durch das damalige Fachmagazin «Schweizer Touristik» ausgezeichnet.

2013 erhielt sie den Travel Personality Award von «Travel Inside» und 2019 den Milestone der htr hotelrevue für ihr Lebenswerk mit einer Laudatio von Professor Hansruedi Müller und Übergabe durch Bundesrat Guy Parmelin.

Als junge Frau wollte sie nach ihrer Ausbildung im Klassischen Ballett Primaballerina werden. Dass sie diesen Weg schliesslich nicht gehen konnte, hielt Hanna Rychener Kistler nicht davon ab, in anderen Bereichen nach Höherem zu streben. Nach einem Phil.-I-Studium in Romanistik und Anglistik und der Ausbildung zur Mittelschullehrerin, einigen Auslandsjahren und einer zehnjährigen Tätigkeit bei Kuoni gründete sie 1993 die IST – und führte sie zum Erfolg.

Heute engagiert sie sich bei edu-suisse, der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik Agogis, dem Culinarium Alpinum im Kloster Stans, hat einige VR-Mandate inne und unterstützt diverse Start-ups.

Ob Diplomarbeitsthemen, Projektwochen oder die Entwicklung der Bildungsinhalte: «Die IST, die Studierenden und die Branchenplayer aus dem Incoming- und Outgoing-Tourismus profitierten stets gegenseitig voneinander», sind sich Hanna Rychener Kistler und Max E. Katz, ehemaliger Präsident des Schweizer Reise-Verbands (SRV) und seit 2014 Fachbeirat der IST, einig.

«Dank dieser Unterstützung haben wir uns stets weiterentwickelt und auch schwierige Hürden wie etwa die Bologna-Reform überwunden», erinnert sich Rychener Kistler. «Zudem konnten wir durch unser Netzwerk mit der Branche das Versprechen einlösen, dass die Ausbildung an der IST einen sehr hohen Praxisbezug hat.» Die Branche konnte sich im Gegenzug über gut ausgebildete Fachkräfte freuen.

Von der Bahneröffnung bis zum Schwingfest
Insgesamt 60 Projektwochen wurden innert 30 Jahren realisiert, bei denen die Studierenden vor Ort gingen und im Auftrag des jeweiligen Tourismusbetriebs Konzepte erarbeiteten und präsentierten. Auch für die «Hochzeitsplaner» im Waldhaus Flims, für den Europapark Rust oder für ein – allerdings nicht realisiertes – Schwingfest auf dem Zürcher Sechseläutenplatz haben die IST-Studierenden Konzepte entwickelt.

Zu den diversen Highlights der IST-Geschichte gehörte auch die Gründung der Cabrio-Stanserhorn-Bahn 2012, wo die Studierenden als Projektarbeit den Eröffnungsevent sowie den Bahn-Shop mitkonzipierten.

Wertschätzung und Herzlichkeit
«Uns bleiben in erster Linie die Wertschätzung und die Herzlichkeit in den Meetings in Erinnerung», sagten René Kamer, Stiftungsratspräsident Rigi Historic sowie ehemaliger CEO Railaway, und Roland Huber, ehemaliger Kurdirektor von Surselva Tourismus.

Zentral seien jedoch gar nicht die offiziellen Treffen gewesen, sondern alles dazwischen, so der allgemeine Tenor. Nahezu jeder Fachbeirat und jede Fachbeirätin hatte mehrere Funktionen im Tourismus inne, wodurch ein reger Austausch von Expertise in allen möglichen Fachbereichen garantiert war.

Jürg Balsiger: «Erst öffnen sich Türchen, dann Tore»
Ohne Vertrauen und langjährige Beziehungen hätte es wohl auch die Cabrio-Bahn am Stanserhorn niemals gegeben. «Wenn mich niemand gekannt hätte, wäre ich mit meiner durchaus sehr ungewöhnlichen Idee sicherlich nicht mit offenen Armen empfangen worden», ist CEO Jürg Balsiger überzeugt.

Schliesslich handelte es sich bei der zweigeschossigen Bahn, bei der die Kabine nicht unterhalb der Seile hängt, sondern windsicher auf den Seilen gleitet, um eine bis heute einzigartige Konstruktion. Nicht umsonst wurde die Bahn unter anderem mit der Swiss Marketing Trophy und dem Milestone für Innovation ausgezeichnet. Mit einer Steigerung von rund 120 000 auf 180 000 Gäste pro Saison hat sich auch die 30-Millionen-Investition gelohnt. Heute ist die Bahn schuldenfrei.

«Der Tourismus ist ein People-Business, man muss Menschen kennen und Beziehungen pflegen, dann öffnen sich Türchen und Tore», betont Balsiger. Zum IST-Netzwerk sagt er: «Wir haben viel gemeinsam erlebt und Positives bewirkt.» An der IST referierte der Cabrio-Bahn-Chef unter anderem zum Thema «Gästeverblüffung».

Viele berufliche Perspektiven nach dem Diplomabschluss
«Ein Anliegen waren uns auch immer die beruflichen Perspektiven der Absolventinnen und Absolventen», sagt Rychener Kistler. So führten Diplomarbeitsaufträge zu Start-ups, zu spannenden Projekten wie «Züri rollt», zu Festanstellungen bei Auftraggebern von Projektarbeiten und langfristig sogar zu CEO-Karrieren bei Reiseveranstaltern, Airlines und Tourismusdestinationen. Viele Absolventinnen und Absolventen kehrten später als Dozierende an die IST zurück oder sind im Alumni-Verein der Schule vernetzt.

Nach 30 Jahren ist die IST-Geschichte von Hanna Rychener Kistler geschrieben. Unter dem Dach der Vantage Education Group geht die Schule unter dem Namen «IST – Höhere Fachschule für Tourismus & Outdoor» in eine neue Zukunft.

Gipfeltreffen mit Weitsicht - 30 Jahre IST
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Chronik

15. Juli 1993: Offizieller Eintrag der IST, Internationale Schule für Touristik AG. Start mit 30 Studierenden und 9 Dozierenden.

Oktober 1995: Erster Vorbereitungskurs Dipl. Tourismusexperte/-expertin – damals die höchste ausseruniversitäre Ausbildung im Tourismus.

März 1997: Start der neuen Orientierungs- und Grundkurse Reisebranche.

November 1997: Biga-Anerkennung nach dreijährigem Evaluationsverfahren und 37 Besuchen durch ein sechsköpfiges Expertenteam.

Februar 1999: Start des ersten berufsbegleitenden HF-Lehrgangs in Zürich.

2005 bis 2012: Die Bologna-Reform beschert den Höheren Fachschulen und der IST eine sehr herausfordernde Zeit.

September 2007: Start der ersten indischen Schulklasse aus Mumbai in Kooperation mit der Kuoni Academy of Travel in Indien.

September 2008: Eröffnung der EIT, Ecole Internationale de Tourisme in Lausanne, mit 19 Studierenden.

Januar 2009: Neuausrichtung der Schule und neuer Verwaltungsrat um Hans Lerch, Stephan Kistler und Hanna Rychener.

2013: 20 Jahre IST Zürich und 5 Jahre EIT Lausanne – Jubiläumsparty im Verkehrshaus Luzern. Konstituierung des neuen Fachbeirates mit 32 Mitgliedern – Persönlichkeiten aus allen wichtigen Tourismusunternehmungen Incoming & Outgoing, aus Verbänden, Bildung, Wirtschaft und Politik.

April 2017: Weichenstellung für die Zukunft: Hanna Rychener Kistler verkauft die IST an die Vantage Education Group. Sie bleibt Aktionärin und als CEO für weitere drei Jahre im Amt. Das ganze Team bleibt bestehen.

2019: Die IST ist inzwischen die grösste Höhere Fachschule für Tourismus in der Schweiz und die einzige mit Standorten in der Deutsch- und der Westschweiz.

2020 bis 2022: Integration der IST in die Vantage Education Group und neue Ausrichtung.

Heute: Die IST – Höhere Fachschule für Tourismus & Outdoor bildet weiterhin touristische Fachpersonen für die Schweizer Incoming- und Outgoing-Branche aus, mit einem neuen Angebot für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in Kooperation mit dem Schweizer Reise-Verband (SRV).

Zudem wird ein Nachdiplomstudium «Dipl. Tourismusmanager/-managerin NDS HF» mit Fachvertiefung Outdoormanagement, Nachhaltigkeit oder Digital Tourism to go angeboten. Ebenfalls neu im Angebot sind Zertifikatskurse in den Bereichen künstliche Intelligenz, Blockchain und Kryptowährungen sowie ESG (Environmental Social Governance).

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Travelcontent entstanden.