Nachdem Remo Stoffel und sein Partner Pius Truffer am Mittwochnachmittag in Kloten die Medien über ihr Hotelturm-Projekt bei der Therme Vals orientierten hatten, wurde am Abend in der Valser Turnhalle auch die Bevölkerung informiert. Der Andrang sei riesig gewesen, das Interesse gross, wie Gemeindepräsident Stefan Schmid gegenüber htr.ch bestätigte.

Wichtig sei gewesen, dass nach den vorgängigen Mutmassungen zum Projekt, die Valser Bevölkerung nun, aufgrund der kontrekten Pläne, endlich Klarheit bekommen habe. Wie das Stimmvolk zu Stoffels Plänen steht, sei noch zu früh, um beurteilen zu können. «Bedeutend ist, dass nun die Diskussionen und Meinungsbildungen im Dorf anlaufen», so Schmid.

Der Gemeindepräsident möchte bis Ende Jahr die Zonenplanrevision für das Valser-Therme-Projekt auf dem Tisch haben. «Das ist ein sportlicher Zeitplan», so Schmid. Aufgrund der Dimensionen des Projektes seien jedoch wichtige Abklärungen vorzunehmen.

Der Valser Gemeinderat sei grundsätzlich positiv gestimmt, dass mit Stoffel ein Investor da sei, der in die Anlage investieren will. «Nun geht es darum herauszufinden, wollen wir ein Gebäude in diesem Ausmass? Und passt das zu Vals?» Stefan Schmid ist überzeugt, dass in den nun anlaufenden Diskussionen eine Antwort dafür gefunden werden kann.

Wichtige Abklärungen sind bezüglich Ortsplanung, Raumgesetzgebung und Sicherheit vorzunehmen. Aus dieser Richtung kommen den auch die ersten kritischen Stimmen zum 381 Meter hohen, schlanken Hotelturm, den die Projektverantwortlichen «Femme de Vals» nennen, in Anlehnung an die Skulptur von Alberto Giacometti.

Raimund Rodewald, Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, sprach denn auch von einem «reinen Luftschloss», das aus verschiedenen Gründen nicht realisierbar sei, unter anderem aus Sicherheitsgründen im Falle eines Brandes oder wegen der Gefahr von Erdbeben. Mit seinem «Dubai-Turm» gehe Stoffel zurück in die 1960-er Jahre, als Hochhäuser in den Alpen geplant waren.

Auch bezüglich Raumgesetzgebung sieht Rodewald Probleme in der Umsetzung des Projektes. Bauten müssten sich gemäss Gesetz ins Ortsbild der Landschaft einfügen, was in Berggebieten wichtig sei. Das Valser Hochhaus würde diese Vorlagen in keiner Art und Weise erfüllen, so der Landschaftschützer. (htr/sda/npa)