Zum 21. Mal werden die jährlichen Auszeichnungen an gastgewerbliche Betriebe für den Erhalt und die Pflege historischer Bausubstanz verliehen. Gewonnen haben das Hotel Militärkantine in St. Gallen und die Brasserie Le Cardinal in Neuenburg. Träger ist Icomos, in Zusammenarbeit mit Gastrosuisse, hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus.

Eine Jury bestehend aus Experten von Denkmalpflege, Architektur, Geschichte, Hotellerie und Restauration wählte die Preisträger aus den eingereichten Bewerbungen aus. Der Preis wird jeweils im Herbst als Auszeichnung für das Folgejahr verliehen.

«Die historischen Hotels und Restaurants verkörpern die fast 200-jährige Tradition des Schweizer Tourismus und sind unsere Aushängeschilder. Dennoch Neues zu wagen trotz oder eben gerade wegen der historischen Mauern und daraus Nutzen zu schaffen, dies zeichnet die Preisträger aus», erklärte Claude Meier, Direktor von hotelleriesuisse, der im Namen der Trägerschaft die Festansprache an der diesjährigen Preisverleihung in Luzern hielt. «Wir sind stolz, diese Auszeichnung mitzutragen und so die Anstrengungen für das historische Erbe zu unterstützen.»

Historisches Hotel des Jahres 2017: Hotel Militärkantine, St. Gallen

Das «Historische Hotel des Jahres 2017» steht in St. Gallen-Kreuzbleiche. Die Militärkantine St. Gallen wurde 1901/02 errichtet. Das Gebäude diente als Offiziersunterkunft, die damals, im Gegensatz zur streng klassizistischen Kaserne, als opulentes Jagdschlösschen mit Türmchen, Erkern sowie einer verspielten Dach- und Fassadengestaltung ausgeführt wurde, heisst es in einer Medienmitteilung von Icomos Suisse.

Heute wird in der Soldatenstube im Erdgeschoss das Restaurant betrieben und im Sommer um den Kastaniengarten erweitert. Das Haus sei mit grossem architektonischem Geschick renoviert worden und sei heute ein überzeugendes Beispiel für die gekonnte Verbindung von Historie und Moderne.

Historisches Restaurant des Jahres 2017: Brasserie Le Cardinal, Neuenburg

Der Preis für das «Historische Restaurant des Jahres 2017» geht in die Westschweiz. Laut Mitteilung, falle die Jugendstil-Brasserie, die 1902 im Erdgeschoss eines seit 1733 bestehenden Hauses eingerichtet wurde, nach aussen kaum auf. Geätzte Blumenstrauss-Motive auf den unterschiedlich grossen Fenstern würden jedoch bereits von aussen auf ein prachtvolles Interieur hindeuten. Blickfang der Innenausstattung seien farbige Wandfliesen: Fantasievolle Landschaftsbilder mit Wasservögeln und wilden Blumen, Märchenschlösser, Pfauen und Papageien schmücken die Wände. (htr/mma)