Die Stiftung Ferien im Baudenkmal erweitert ihr Angebot ab Anfang April 2019 mit zwei Ferienwohnungen in der Stadt Biel: In der Dachwohnung «Du Bourg» in der historischen Altstadt kann man spätmittelalterliche Baukultur erleben und in der Studiowohnung «Eichhölzli» aus den 30er Jahren in der Ära des modernen Bauens schwelgen. Wie vielseitig die Baukultur einer Stadt sein kann, wird anhand der zwei neuen Ferienobjekte der Stiftung Ferien im Baudenkmal ersichtlich.

Stiftung Ferien im Baudenkmal
Die im Jahr 2005 vom Schweizer Heimatschutz gegründete Stiftung Ferien im Baudenkmal engagiert sich gesamtschweizerisch für die Rettung und den Erhalt von bauhistorisch wertvollen Gebäuden. Das Besondere daran ist, dass sie die Baudenkmäler nach einer sanften Restaurierung als Ferienobjekte neu belebt und für die Öffentlichkeit nutzbar macht. Nebst der Erhaltung der Bauzeugen stellt die Stiftung die Vermittlung und Sensibilisierung, durch aktives Erleben der Baukultur, in den Vordergrund. Ein Aufenthalt im Baudenkmal schafft zudem die Möglichkeit, einen Bezug zur lokalen und regionalen Geschichte und Tradition herzustellen – ganz im Sinne des nachhaltigen Tourismus.

Altstadthaus aus dem Spätmittelalter
Das im Kern spätmittelalterliche Altstadthaus «Du Bourg» steht mitten im historischen Stadtkern von Biel. Es ist eines von mehreren historischen Gebäuden, die den bekannten Burgplatz umringen. Viele Jahre war das Baudenkmal unbewohnt und verfiel zunehmend, bis die ganze Liegenschaft 2018 im Auftrag der neuen Hauseigentümer und in Zusammenarbeit mit der Kantonalen Denkmalpflege von den Architekten Guido Kummer & Partner restauriert wurde.

Im Dachstock, wo sich ehemals die Dienstkammern befanden, wurde eine Wohnung für zwei Personen eingerichtet, die ab Anfang April über die Stiftung Ferien im Baudenkmal als Ferienwohnung gemietet werden kann. Bei der Restaurierung wurde die Wiederherstellung der ursprünglichen Bausubstanz stark priorisiert. Fehlende Elemente wurden aus den denkmalpflegerischen Beständen ergänzt. So befindet sich ein mächtiger Turmofen in der Dachwohnung, der früher im Schulhaus Lorraine in Bern stand. Die loftähnliche Wohnung erstreckt sich auf zwei Etagen und wurde mit zeitgenössischen Designmöbeln eingerichtet. Die neuen Küchen- und Badezimmereinbauten ergeben eine faszinierende Mischung aus Alt und Neu.

Ein Haus aus der gemässigten Moderne
In eine andere Bauepoche führt die Ferienwohnung «Eichhölzli». Die Dachwohnung befindet sich in einem 1933 von den Architekten Hans Wildbolz und Max Rikli erbauten Mehrfamilienhaus. Das Gebäude ist in seiner Ästhetik zweifelsfrei ein architektonisches Beispiel des modernen Bauens. Im Gegensatz zum avantgardistischen Bauhaus wurde dieser Baustil hierzulande etwas moderater umgesetzt und wird deshalb als gemässigte Moderne bezeichnet. Grundlegende Elemente dieses Architekturstils sind die Verwendung von vorwiegend Glas, Stahl und Beton sowie die Vorliebe für schlichte geschwungenen Formen.

Die Studiowohnung für zwei Personen liegt in einem ruhigen Wohnquartier. Von der grosszügigen Terrasse aus hat man eine wunderbare Aussicht über die Stadt. Die original beibehaltene Raumstruktur der Wohnung sowie die authentische Möblierung lassen den Aufbruch in die Moderne der 30er-Jahre wiederaufleben. (htr)