Die vor allem von weit hergereisten Gästen stark frequentierte Berner Feriendestination Interlaken ist national und international durch gut getaktete öV-Verbindungen zu den grössten Schweizer Flughäfen bestens  erschlossen. Um der Nachfrage und den Bedürfnissen dieser mondialen Ferien- und Geschäftsklientel besser nachzukommen und zu entsprechen, sollen neue Übernachtungsangebote geschaffen werden. 

Nachdem sich im vergangenen Sommer die Investorin und Hotelbetreiberin Boissée Finances von ihrem 4-Sterne-Hotelprojekt auf dem Interlakner Des-Alpes-Areal zurückgezogen hat, planen nun die Jungfraubahnen ein neues Hotel im 4-Sterne-Segment. Damit soll der Kongress-Standort Interlaken gestärkt und die internationale Attraktivität in der gesamten Region Berner Oberland gesteigert werden, wie Urs Kessler, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Jungfraubahnen auf Anfrage von htr.ch erklärt.

Um von einer weltweiten Distribution profitieren zu können, will man eine internationale Hotelkette nach Interlaken holen. Laut Kessler seien auch bereits Interessenten vorhanden.  In den Augen der Initianten entspreche ein zusätzliches Hotel mit rund 400 Betten einem Marktbedürfnis, wie Rückmeldungen der Reiseveranstalter und Kongressveranstalter gezeigt hätten. Auch der Kanton Bern und die Tourismusorganisation Interlaken unterstützen das Projekt.

Im Rahmen der Nachhaltigkeit soll es auch einen direkten, unterirdischen Zugang vom Hotel zur bestehenden Unterführung beim Bahnhof Interlaken Ost geben. Damit gelangen die Gäste  bequem und schnell in ihre Unterkunft.

[IMG 2]Planung kommt voran
Die Voraussetzungen für die Realisierung eines Hotels sind am Bahnhof Interlaken Ost seien ideal, schreiben die Jungfraubahnen in einer Mitteilung. Seit die Berner Oberland-Bahnen AG (BOB AG) das Bahnhofsgebäude 2009 gekauft hat, habe eine markante Aufwertung des Entwicklungsstandortes Interlaken Ost stattgefunden. Das Bahnareal befindet sich im Siedlungsgebiet und gehört zur Bauzone.

Für das geplante Hotelprojekt hat die BOB AG einen entsprechenden Projektentwicklungsvertrag mit der Firma Baulink AG vereinbart. Diese will mit Hilfe von Investoren das Hotel planen und bauen. In der Zwischenzeit wurde auch eine Planungsvereinbarung zwischen der Gemeinde Interlaken, der Generalunternehmung Baulink AG sowie der BOB AG unterzeichnet.

Das Hotelprojekt soll im Einklang mit der Ortsplanung, mit Konsultation der Denkmalpflege und im Sinne des Entwicklungsschwerpunktes Interlaken Ost geplant werden. Dazu will die  BOB AG ein Grundstück im Baurecht abtreten. Vorgesehen ist eine touristische Überbauung mit einem Hotel und einer Parkplatz-Einstellhalle, die Strassenerschliessung erfolgt über die Untere Bönigenstrasse.

Wichtige Rahmenbedingungen wie das nötige Verfahren zur Anpassung der Nutzungsplanung, der Busterminal, die Werkleitungen und der Parkplatzersatz konnten laut Mitteilung in Vorverhandlungen bereits geklärt werden. So sollen möglichst viele Park&Ride-Plätze erhalten bleiben.[RELATED]

Geht es nach Urs Kessler, soll es nun «zügig vorangehen» mit dem Hotelneubau. Er räumt dem Projekt eine «hohe Priorität» ein. Die voraussichtliche Eröffnung ist laut dem Jungfraubahnen-Chef für 2024/2025 vorgesehen. Bis dahin soll in Interlaken auch ein neues Angebot im Mittelklasse-Segment eröffnen. Bis Anfang 2024 entsteht bei der Station Interlaken West ein 3-Sterne-Haus der Marke «Essential by Dorint» mit 94 Zimmern. (htr/npa)