Nach den Kantonen Tessin, Baselland, Jura, Neuenburg und Graubünden haben am Montag auch die Kantone Genf und  Wallis Betriebsschliessungen angeordnet, um die Bevölkerung vor dem sich ausbreitenden Coronavirus zu schützen.

Im Wallis müssen alle gastronomischen Einrichtungen ab heute 18.30 Uhr für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Auch Geschäfte, Läden und Märkte, mit Ausnahme derer, die Lebensmittel oder Güter für den Grundbedarf verkaufen, sind von den strengeren Massnahmen betroffen, wie die Kantonsregierung schreibt.

Untersagt werden auch öffentliche oder private Veranstaltungen und Versammlungen. Kultusdienste und alle öffentlichen und privaten Kurse, sowohl für Gruppen als auch für Einzelpersonen, sowie Aktivitäten im Zusammenhang mit persönlichen Dienstleistungen werden eingestellt.

Walliser Hotelbetriebe müssen schliessen
Wie aus der Mitteilung des Staatsrats vom Montagmittag hervorgeht, müssen im Kanton sämtliche Hotels ab 17. März um Mitternacht schliessen. Die rigorosen Massnahmen  betreffen sämtliche Beherbergungsbetriebe und auch die Parahotellerie sowie übrige Unterkunftsformen – inklusive Online-Reservationsseiten wie Airbnb.

Betriebe, welche vom Staatsrat eine ausserofdentliche Genehmigung zur Unterbringung von Grenzgängern haben, sind von der Schliessung ausgenommen.

Hotels in Genf nur für Übernachtungen geöffnet
Auch im Kanton Genf hat die Regierungen die Massnahmen verschärft. Als erster Kanton überhaupt hat Genf zudem Versammlungen mit mehr als fünf Personen verboten.

Geöffnet bleiben Geschäfte, die der Grundversorgung dienen. Dazu gehören Lebensmittelläden, Apotheken, Drogerien, Tankstellen sowie
Bank- und Postschalter.

Die Hotels müssen ihre Tätigkeit auf die Unterbringung beschränken, schreibt der Genfer Kantonsrat. Die Betriebe müssen aber ihr Restaurant-, Spa- oder Fitness-Angebot schliessen.

Einheitliche Praxis gefordert
Der Branchenverband Handel Schweiz fordert inzwischen eine einheitliche Regelung zur Schliessung von Geschäften in den Kantonen wegen des Coronavirus. Die unterschiedlichen kantonalen Regelungen lösten «Chaos» in den Lieferketten aus.

Dasselbe gilt für die Schliessungen von Hotels. Im Tessin und Graubünden sind die Restaurants unter den geforderten Hygienevorgaben für die Hotelgäste fortzu geöffnet. Im Wallis müssen sämtliche Betriebe, ausser jene, die bewilligte Grenzgänger beherbergen, schliessen. In anderen Kantonen wird den Gästen ein Zimmerservice angeboten.

Der Bundesrat hat am Sonntagabend eine ausserordentliche Sitzung abgehalten. Es ging darum, die Wirkung der am Freitag getroffenen Massnahmen zu analysieren. Es wird erwartet, dass die Regierung am Montagnachmittag nochmals strengere Beschlüsse präsentiert, welche zu einer einheitlichen Handhabung der Schliessungen beitragen könnte. (htr)