In der Villa Principe Leopoldo in Lugano traf sich HotellerieSuisse Ticino am Donnerstag zu seiner ordentlichen Generalversammlung. Mit einem Lächeln konnte Präsident Lorenzo Pianezzi die Sitzung eröffnen und verkünden, dass 2021 mit 2,9 Millionen Logiernächte ein Rekordjahr war. Die Zahlen erinnern an die 1980-er Jahre erinnern. Diese Zahlen seien zwar absolut positiv, sollten die Tessiner Hoteliers aber auch ermutigen, mehr zu tun und sich nicht auf ihren Lorbeeren auszuruhen, so der Präsident.

Im vergangenen Jahr verbuchte die Tessiner Hotellerie ein Umsatzplus gegenüber 2020 von 68 Prozent und einen deutlichen Anstieg der Zimmerauslastung von 16 %. Im Frühling 2021 waren die Hotels fast ausgebucht, der Sommer setzte sich mit einer konstanten Auslastung von über 90 Prozent von Juni bis August fort, und auch der Herbst brachte sehr positive Zahlen, schreibt HotellerieSuisse Ticino in einer Mitteilung.

2021 wird demnach als eines der besten Jahre mit Rekordzahlen in die Geschichte eingehen. Die Pandemie brachte die Bewohner aus der Deutschschweiz und der Romandie dazu, die Destination Tessin neu oder sogar zum ersten Mal zu entdecken.[IMG 2]

Aber Corona stellte die Branche auch vor grosse Herausforderungen. Die Tessiner Hoteliers hätten sich dank ihrer umfassenden Präsenz in den wichtigen Gremien für die Verbesserung der Rahmenbedingungen und die Bedeutung der Ausbildung eingesetzt. Dem Verband sei es gelungen, die Aufmerksamkeit der Politiker auf die Themen zu lenken, die der Branche am Herzen liegen, heisst es weiter. 

Optimistischer Blick in die Zukunft
Für das laufende Jahr rechnen die Tessiner Gastgebenden insgesamt mit weniger Logiernächte als im Vorjahr. Trotzdem herrscht Zuversicht, da sich die Branche nach der Corona-Pandemie wieder auf Erfolgskurs befindet.

 «Wir werden im Tessin vielleicht nicht die aussergewöhnlich hohe Zahl von 2,9 Millionen Übernachtungen von 2021 erreichen», sagte Lorenzo Pianezzi am Donnerstag gegenüber RSI. Er hoffe aber, dass ein Niveau von 2,6 bis 2,7 Millionen erreicht werde.

Damit würde sich die Erholung des Tessiner Tourismus von der Pandemie bestätigten, so der Präsident des Branchenverbands. Mit 145'000 Übernachtungen im Januar und Februar hat das Jahr für die Tessiner Hoteliers auch gut begonnen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es mit 122'000 im gleichen Zeitraum weniger. Im Mai habe sich das Geschäft nach stark ausgelasteten Ostern aber verlangsamt, so Pianezzi.

Das Tessin will nun auch ausserhalb der klassischen Hochsaison mehr Gäste anlocken. Dafür soll der Kanton südlich der Alpen für Touristen zum Ganzjahresziel werden.

Pianezzi fordert daher Eventveranstalter dazu auf, mehr Mittel in die Hand zu nehmen, um das Tessin auch von November bis März touristisch attraktiv zu machen. (awp/sda/htr/npa)