Bis vor Kurzem schien eine Durchführung der Kitchen-Battle-Tour 2020 machbar: Für die verschiedenen Veranstaltungsorte waren sorgfältige Schutzkonzepte erarbeitet worden. Die Grosse Halle in Bern (12.-15.11.) sowie die Aktionshalle der Roten Fabrik (29.-31.10.) waren zudem gross genug, um die Abstandsregeln grosszügig einhalten zu können. Für den Kitchen-Battle in Luzern konnte bereits im Sommer eine dezentrale Lösung gefunden werden.

Die Zuspitzung der Pandemie-Situation und die Obergrenze von 50 Personen bei Veranstaltungen würden nun aber eine verantwortungsvolle Durchführung der Benefizveranstaltungen verunmöglichen. Deshalb würden die Kitchen-Battles – erstmals seit mehr als zehn Jahren – nicht stattfinden können, schreibt die Organisatorin Cuisine sans frontières in einer Mitteilung vom Donnerstag. 

Cuisine sans frontières
Cuisine sans frontières baut in Krisengebieten oder sozialen Konfliktsituationen gastronomische Treffpunkte und Ausbildungsstätten auf – immer in Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner. Ziel ist stets, den wirtschaftlich eigenständigen Betrieb der Projekte langfristig sicher zu stellen. Cuisine sans frontières ist und war bereits aktiv in Kolumbien, Brasilien, Ecuador, Georgien, Griechenland, Kenia, in der Dem. Rep. Kongo, im Libanon und in Zürich. Der gemeinnützige Verein wurde 2005 in Zürich gegründet und finanziert sich durch Spenden, Mitglieder- und Stiftungsbeiträge sowie die Benefizveranstaltung Kitchen-Battle. Dort kochen renommierte Kochteams aus einem Warenkorb je ein Vier-Gang-Menü. Die Kitchen Battle Gäste und eine fünfköpfige Fach- und Promijury geniessen jeweils die kulinarischen Kreationen und das Siegerteam.

Solidarität der Kitchen-Battle-Gäste
In den vergangenen Jahren konnte mit der Kitchen-Battle jeweils gut 150'000  Franken zu Gunsten eines  Projektes von Cuisine sans frontières eingenommen werden.

Dieses Jahr lag der Fokus auf zwei Ausbildungsprojekten: In Ecuador ist im August die einjährige weiterführende Gastronomieausbildung für die indigene Bevölkerung am Rio Napo gestartet, in Griechenland steht die Kursausbildung für Geflüchtete und unterprivilegierte Griechinnen und Griechen in den Startlöchern.

Nun hoffe der gemeinnützige Verein auf die Solidarität der Kitchen-Battle Gäste, dass möglichst viele von ihnen auf eine Rückforderung des Ticketpreises verzichten, heisst es weiter.

«Die Corona-Pandemie schränkt nicht nur unseren Alltag hier in der Schweiz ein, sondern auch den der Menschen in unseren weltweiten Projekten. Unsere Arbeit im Libanon, in Kenia, in Griechenland oder in Ecuador ist darum erst recht wichtig. Wir setzen uns dafür ein, die Menschen vor Ort vor dem Schlimmsten zu bewahren, und dafür sind wir aktuell mehr denn je auf die Solidarität der Menschen hier in der Schweiz angewiesen», erklärt Anna Hofmann, Geschäftsleiterin Cuisine sans frontières. (htr)

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