Der Natur-, Tier-, Landschafts- und Kulturgutschützer Franz Weber ist tot. Er starb am vergangenen Dienstag im Alter von 91 Jahren, wie die Fondation Franz Weber am Donnerstag mitteilte. Eine öffentliche Gedenkfeier werde Anfang Sommer im Grandhotel Giessbach stattfinden, teilte die Stiftung mit.

«Ich verliere meinen geliebten Vater sowie meinen Wegweiser im Kampf für eine lebenswerte Welt», wird Franz Webers Tochter Vera Weber in der Medienmitteilung zitiert. Die heutige Präsidentin der Fondation Franz Weber übernahm vor bald fünf Jahren die Nachfolge ihres Vaters an der Spitze der international bekannten Organisation für Tier-, Natur-, Landschafts- und Kulturgüterschutz.

Über fünfzig Jahre kämpfte der gebürtige Basler Franz Weber als Pionier für den Schutz der Tierwelt und der Natur. Mit seinen vielfältigen Aktionen, Kampagnen und Initiativen – unter anderem gegen die Robbenjagd in Kanada, für den Schutz der Elefanten, für die Rettung der Weinberge im Lavaux, sowie der Donau-Auen in Österreich – wurde er international bekannt.

Der Retter vom Grandhotel Giessbach
In der Schweiz wurde Franz Weber auch bekannt mit der Rettung des Grandhotels Giessbach: In den 1980er-Jahren gelang es ihm, das historische Grandhotel Giessbach vor dem Abbruch zu retten. In den 1970er-Jahren gab es Pläne, das heruntergekommene Hotel bei den Giessbachfällen abzureissen und durch einen grossen Chalet-Komplex aus Beton zu ersetzen. Dem damaligen Zeitgeist verpflichtet sah man in historischen Hotels vor allem alte «Kästen», die der Moderne Platz machen sollten.

Eine Gruppe Enthusiasten nahm Ende der 1970-er Jahre dennoch den Kampf für den Erhalt des Giessbach-Hotels auf – vorerst ohne lokale Unterstützung. Der Gruppe gelang es, Franz Weber an Bord zu holen. «Giessbach dem Schweizer Volk – Ein Projekt wie es noch keinesgab»; so warb Weber für das Vorhaben, die Anlage zu kaufen und unter Denkmalschutz zu stellen. Weber vermochte tausende Menschen für den Kampf zum Erhalt der Hotelanlage aus der Belle Epoque zu begeistern. (htr sda)

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