Das Management-Seminar war zugleich das vierte Vorstands-Seminar des Verbands der Schweizer Tourismusmanager (VSTM). In Nendaz referierten und diskutierten die Schweizer Tourismusmanager vom 4.-6. November. Neben Mitgliedern des VSTM nahmen Jürg Schmid, CEO Schweiz Tourismus (ST) und Martin Nydegger, Leiter Business Development und Mitglied der Geschäftsleitung von ST am Seminar teil. Es sei äusserst wichtig, einen engen Kontakt zu Schweiz Tourismus zu pflegen, da so direkt aus der Branche heraus Ideen entstünden, wie der VSTM am Montag mitteilt.

Innovation und digitale Transformation
Den Start in das Seminar erfolgte mit dem Referat von Damian Constantin, CEO von Valais Promotion. Seine Organisation vertritt ganz klar die Meinung, dass die Zukunft dem Erlebnismarketing gehört. Um dies nachhaltig entsprechend zu konkretisieren, fokussiert Valais Promotion die Marketingaktivitäten konsequent auf das Erlebnis, denn das Produktemarketing gehöre gemäss Constantin der Vergangenheit an. Passend hierzu sind auch die Forderungen von Jürg Schmid, welcher für mehr kompromisslose Innovation plädiert – «best-in-class» müsse der Anspruch des Schweizer Tourismus sein.

Laut den Ausführungen von Roland Schegg, Professor am Institut für Tourismus der HES-SO Wallis, werden langfristig nur Destinationen wettbewerbsfähig bleiben, die sich digital transformieren. Etwas im Widerspruch steht hierzu die Aussage vom Hotelier Carlo Fontana des Hotels Lugano Dante Swiss Q. Trotz dem konsequenten Einsetzen eines elektronischen CRM-Systems plädierte er klar dafür, dass die Investition in den Menschen trotz den neuen technologischen Möglichkeiten eine Schlüsselrolle für zufriedene Gäste sei. Die Challenge liege grundsätzlich darin, trotz hoher Erwartungen der Gäste, diese mit einer persönlichen Note zu übertreffen.

Anregungen aus Österreich
Als «Best-Practice»-Beispiel im Alpenraum erklärte Anne Riedler, Tourismusdirektorin des Kleinwalsertals in Österreich, weshalb ihre Region gegenüber ihren Mitbewerbern im Rahmen der BAK Studie jeweils so sensationelle Ergebnisse erzielt. Der mutige Prozess, wie unter anderem die Reduktion von Gästeinformationsbüros hin zu zu professionellen Leistungsträger-Coaches habe die Tourismusmanager überzeugt und zum Gedankenaustausch angeregt.

Mit Hans A. Wühtrich wurden die Teilnehmenden animiert, ihre klassischen Führungsgrundlagen zu hinterfragen und auch einmal Mut für das «Nicht-Wissen» zu zeigen.

Auf das Wesentliche reduzieren
Das Abschlussreferat von Benedikt Weibel, ehemals SBB-CEO und heute Buchautor, hätte die Anwesenden begeistert, wie der VSTM weiter schreibt. Mit seinem neuen Buch «Simplicity – Die Kunst die Komplexität zu reduzieren» zeigte er auf eine amüsante und lehrreiche Art auf, wie man Komplexes auf das Wesentliche reduzieren kann.

Am Ende des Seminars zieht der VSTM das Fazit, dass die Schweizer Tourismusbranche immer noch vor vor grossen Herausforderungen stehe, die Branche blicke jedoch optimistisch in die Zukunft.

Das Seminar fand im Hôtel Nendaz 4 Vallées & Spa statt. Als weiterer Programmpunkt hatte Nendaz Tourismus am Donnerstag ein vielfältiges Programm mit Jogging in der Region organisiert.

Im November 2016 wird das Seminar in Bad Zurzach stattfinden. (htr/it)

vstm.ch