Die Anfänge der Schweizer Jugendherbergen gehen auf die Gründung der Zürcher Genossenschaft für Jugendherbergen am 28. April 1924 zurück. Das erste Herbergsverzeichnis umfasste zwölf Jugendherbergen und vier Unterkünfte mit Heulagern. Heute generieren die Schweizer Jugendherbergen über 880'000 Logiernächte jährlich in 49 Betrieben (2023).

Über all die Jahre blieb die soziale Verantwortung eine Konstante, wenn nicht sogar das Erfolgsgeheimnis der Organisation: Innerhalb der Jugendherbergsbewegung ging es schon immer um gemeinschaftliche Erlebnisse und Lebensfreude, sowie den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen. Die «Jugi» ist eine Institution!

Veränderte Bedürfnisse 
«Tourismus darf es nicht nur für Vermögende geben», sagte Janine Bunte, seit 2019 CEO der Schweizer Jugendherbergen, 2023 gegenüber dem «Blick». Die Bedürfnisse der Menschen haben sich in den letzten 100 Jahren gewandelt. Mit ihnen die Schweizer Jugendherbergen. Der Organisation ist es meisterhaft gelungen, sich immer wieder den Bedürfnissen der Gesellschaft und den aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen, ohne jedoch den Kern der zivilgesellschaftlichen Ziele aus den Augen zu verlieren.

Dadurch fördern die Schweizer Jugendherbergen insbesondere auch für junge Menschen, Schulklassen, Familien und Menschen mit Behinderungen Begegnungen, gemeinsame Aktivitäten und sinnstiftende Erlebnisse ausserhalb des gewohnten Umfeldes über die Landesgrenzen hinweg.

Das Archiv der Schweizer Jugendherbergen ist bereits gespickt mit Geschichten und Anekdoten. Martin Nydegger, Direktor Schweiz Tourismus, Nicolò Paganini, Präsident Schweizer Tourismus-Verband und Bundesrat Guy Parmelin liefern noch ein paar mehr.

Ein Hoch auf die Schweizer Jugendherbergen!
Martin Nydegger, Direktor Schweiz Tourismus


«River Rafting in den wilden Wassern des Unterengadins, das war ein Herzenswunsch meines Sohnes, als er zehn Jahre alt war und dem ich als Heimweh-Engadiner natürlich gerne nachkam. So machten wir uns auf nach Scuol, mein Sohn, sein alter Herr sowie einige seiner Bros, und übernachteten selbstverständlich stilgerecht im Mehrbettzimmer der Scuoler Jugendherberge. Offenbar habe ich da einen Nerv getroffen beim Filius und seinen Freunden. Denn etwas später, mittlerweile als selbstständiger Teenager, ging es bald darum, Destination und Unterkunft für seine ersten «elternlosen» und somit coolen Skiferien zu wählen. Und siehe da, das Los fiel wiederum auf eine Jugendherberge, diesmal im schönen Oberengadin, in St. Moritz! So freue ich mich, habe ich immerhin «im Kleinen» dem Schweizer Tourismus die nächste Generation gesichert – und bei den Schweizer Jugis für den Fortbestand und sozusagen die nächsten 100 Jahre gesorgt. Ein Hoch auf die Schweizer Jugendherbergen und ihr authentisches Ferienerlebnis.»


Ich habe wunderschöne Erinnerungen.
Nicolò Paganini, Präsident Schweizer Tourismus-Verband


«Mit 15 war ich ein fanatischer Leicht­athlet. Und so ging ich natürlich ins Trainingslager des Thurgauer Leichtathletikverbandes nach St. Moritz, als sich die Möglichkeit dazu ergab. Wir waren in der Stille untergebracht, der dortigen Jugendherberge. Zum Warmwerden sind wir jeden Morgen einmal um den See gelaufen. An diese Zeit habe ich wunderschöne Erinnerungen. Beim zweiten Mal war ich bereits 41 Jahre alt. Das war 2007, und in Aarau fand das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest statt. In der Stadt war keine Übernachtungsmöglichkeit mehr zu haben, und so sind wir in die Jugi nach Brugg ausgewichen. Andere Schwingfreunde hatten die gleiche Idee, sodass diese Jugi ein eher atypisches Publikum hatte an jenem Wochenende – alles mittelalterliche oder alte Männer.»


Ich wünsche weiterhin viel Erfolg!
Guy Parmelin, Bundesrat

«Meine Erfahrung mit Übernachtungen in Jugendherbergen ist eher bescheiden, da ich aufgrund meines familiären Hintergrunds und meiner Ausbildung eher mit «Ferien auf dem Bauernhof» in Kontakt gekommen bin. Beiden Übernachtungsarten ist gemeinsam, dass sie viele Möglichkeiten zum Austausch bieten, was ich sehr schön und wichtig finde. Zudem sind sie für jedes Budget zu haben. Ich gratuliere den Schweizer Jugendherbergen ganz herzlich zum 100-jährigen Bestehen und wünsche weiterhin viel Erfolg!»
 

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