Bromeis startete am 7. Juli in Graubünden am Lago die Dentro am Lukmanierpass – dem von der Mündung in Holland am weitesten entfernten Punkt des Rheins. Mit seiner Expedition warb der 46-Jährige für den nachhaltigen Umgang mit Wasser und für die Umsetzung des Menschenrechts auf sauberes Wasser.

Es handelte sich um Bromeis zweiten Versuch, den Rhein auf seiner ganzen Länge zu durchschwimmen. 2012 hatte er nach 400 Kilometern aufgeben müssen. Das Wasser war zu kalt gewesen und die 40 Kilometer langen Tagesetappen zu lang.

Widrige Umstände
Auch beim aktuellen Versuch hatte der Langstreckenschwimmer mit unerwartete Schwierigkeiten zu kämpfen. Bis zum Bodensee schwamm er fünf Tage bei Wassertemperaturen unter 10 Grad, im See bremste ihn ein steifer Gegenwind.

Vor Basel wurde er ein erstes Mal von Hochwasser blockiert, bei Baden-Baden sass er eine geschlagene Woche fest. Dann umging der Wasserbotschafter eine für Schwimmer gesperrte Strecke mit einem 65 Kilometer langen Fussmarsch.

Es folgte erneut starker Gegenwind mit hohen Wellen auf 100 Kilometern zwischen Arnheim und Rotterdam. Und von dort musste er bis Hoek van Holland wieder 30 Kilometer zu Fuss gehen, weil Schwimmen im Rotterdamer-Hafen aus Sicherheitsgründen verboten ist. Insgesamt schritt Bromeis 200 Kilometer zu Fuss ab.

Drittes grosses Schwimmvorhaben
Das Durchschwimmen des Rheins ist Bromeis drittes grosses Wasser-Abenteuer.2008 durchquerte er unter dem Motto «Das blaue Wunder» schwimmend 200 Seen in seinem Heimatkanton Graubünden und2010 die grössten Seen jedes Schweizer Kantons. «Meine Schwimmexpeditionen schaffen mir die Öffentlichkeit, die ich brauche, um als Wasserbotschafter gehört zu werden», sagt der Langstrecken-Schwimmer.

Vor Bromeis ist es erst einem Menschen gelungen, den Rhein zu durchschwimmen.1969 hatte der Deutsche Klaus Pechstein den Fluss ab Ilanz durchschwommen, einem Städtchen im Bündner Oberland, das ein paar Dutzend Kilometer unterhalb der Rheinquelle liegt.

Weiterer Rhein-Durchschwimmer unterwegs
Ein weiterer Rhein-Durchschwimmer ist noch auf dem Weg. Der deutsche Chemieprofessor Andreas Fath startete am 28. Juli im Tomasee am Oberalppass. Am Mittwoch nahm er bei Rheinkilometer 800 in Nordrhein-Westfalen seine 21. Etappe in Angriff.

Fath hofft, mit seiner Aktion Sponsoren für ein Wasser-Analysegerät für seinen Fachbereich zu finden. Zudem will er unterwegs Wasserproben sammeln und analysieren. (sda/npa)