Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Hotelièren und Hoteliers?

Sie sollen ihre Work-Life-Balance in Einklang halten, dabei offen und neugierig sein in allen Dingen, insbesondere auf Menschen; und immer authentisch sein und gut auf sich hören.

Was zeichnet eine sehr gute Hotelière und einen sehr guten Hotelier aus?

Dass die Berufung zum Beruf geworden ist und die Freude am Gastgebertum. Sie haben die zukünftigen Bedürfnisse und Trends im Blick und bleiben nie stehen.

Seit 50 Jahren haben die Frauen in der Schweiz das Stimmrecht. Welchen Stellenwert haben die Frauen im Tourismus heute?

In unserer Branche hat es einen hohen Frauenanteil. Leider spiegelt sich dies nicht in den Vorständen der Verbände wider. Daran müssen wir arbeiten. Wir müssen Frauen mobilisieren, ermutigen und fördern, damit sie sich in Branchenverbänden engagieren.

Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?

Wir sollen uns weiterhin als Vorreiter für Qualität, Sicherheit, Verlässlichkeit und für schonenden, nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen einsetzen und auch so wahrgenommen werden. Wir alle müssen zu unserem wunderschönen Land Sorge tragen.

Die gebürtige Bernerin startete nach der Hotelfachschule Thun als Betriebsassistentin im Kornhauskeller Bern und anschliessend als Leitung HR im Kursaal Bern. Nach Ihrem Abschluss als eidg. dipl. Hotelier- Restaurateur NDS folgten Stationen an der Seite ihres Mannes Kevin im The American Colony (Jerusalem, Israel) als PR-Manager und als Direktorin im Club Hotel Giverola (Tossa de Mar, Spanien). Nach mehr als zehn Jahre bei den Seiler Hotels Zermatt als General Manager Mont Cervin Palace und Verantwortliche Marketing & Sales Seiler Hotels Zermatt kam sie im Mai 2016 gemeinsam mit ihrem Mann Kevin in den Kursaal Bern.

Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?

Mit Wertschätzung, wir ziehen alle gemeinsam an einem Strang und begegnen uns auf Augenhöhe. Mit ist es wichtig, ein offenes Ohr für alle Anliegen zu haben.

Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?

Der Lockdown hat gezeigt, wie wichtig Lokalitäten und Betriebe sind, wo sich Menschen treffen können. Mir fehlen die Anerkennung und Wertschätzung, dass in unserer Branche Mitarbeitende 24/7 dafür im Einsatz sind.

Was machen Sie als Erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?

Ich lasse den Gesamteindruck auf mich wirken. Ist alles stimmig? Wie ist das Setup, die Sauberkeit, die Aussicht? Und vor allem checke ich, wo die Kaffeemaschine ist.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?

Jeder Tag bringt etwas Neues, es wird wirklich nie langweilig.

Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Nacht essen?

Mit der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern. Das wäre bestimmt ein inspirierender Abend.

Welches Hotel inspiriert Sie und weshalb?

Alle Hotels – egal welcher Kategorie –, die Erlebnisse bieten, Emotionen schaffen, Authentizität und herzliche Gastfreundschaft leben. Es sind oft kleine, durchdachte Details, die mich berühren.

Wofür würden Sie sich entscheiden: Punkmusik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?

Ich nehme beide, weil beide jeweils einen interessanten Abend versprechen.

Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?

Heilen können.

Was wollten Sie als Kind einmal werden?

Orca-Trainerin.

Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?

Bless my age! Den habe ich schon längst vergessen …

In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?

In die Flossen einer Orca-Trainerin. (npa)