(Keystone-SDA) BAK Economics hat die Prognose für das Schweizer Bruttoinlandsprodukt leicht nach unten revidiert. Für das laufende Jahr wird noch mit einem BIP-Zuwachs von 0,6 Prozent gerechnet (bisherige Prognose vom März: +0,7%). Die konjunkturelle Schwächephase werde sich jedoch auch noch 2024 mit einem schwachen BIP-Wachstum von 1,4 Prozent (+1,6%) bemerkbar machen, teilten die Konjunkturforscher aus Basel am Donnerstag mit.

Die Prognosen sind wie üblich bei der BAK bereinigt um die für das Schweizer BIP wichtigen internationalen Sportgrossereignisse. Ohne die Bereinigung sind die Schwankungen etwas grösser: So erwartet BAK Economics für dieses Jahr ein unbereinigtes BIP-Wachstum von
0,3 Prozent (+0,4%) und für 2024 von 1,7 Prozent (+1,9%).

«Im globalen wie auch im schweizerischen Kontext verdichten sich die Zeichen, dass die wirtschaftliche Erholung in den kommenden Quartalen noch schwächer verläuft als erwartet», heisst es im Begleittext zur Prognose. Bisher seien die wachstumsdämpfenden Effekte der geldpolitischen Straffung erst zu geringen Teilen in der Realwirtschaft angekommen. Erst in den kommenden Monaten werde sich die auf Inflationsbekämpfung ausgerichtete Gelpolitik bei den Investitionen und im Aussenhandel vollständig bemerkbar machen. Die globale Nachfrage werde hierdurch bis weit in das Jahr 2024 hinein gedämpft.

Allmähliche Abkehr von Straffung
Immerhin erlaubten die national wie international zurückgehenden Inflationsraten eine allmähliche Abkehr vom geldpolitischen Straffungskurs im Verlauf des Jahres 2024. Konkret rechnet BAK in der Schweiz im Jahresdurchschnitt 2024 mit einer Inflationsrate von
0.9 Prozent, nach 2,6 Prozent in diesem Jahr. Bezogen auf die Schweizer Leitzinsen geht BAK davon aus, dass diese bis Ende September 2023 auf 2,25 Prozent erhöht werden und bis März 2024 auf diesem Niveau verbleiben werden. Aktuell steht der Leitzins nach vier Erhöhungen der SNB seit vergangenem Juni bei 1,5 Prozent.

Die Entwicklungen um die Credit Suisse haben laut Einschätzung der BAK derweil keinen sichtbaren Einfluss auf die hiesige Wirtschaft. Die negativen Effekte daraus seien grösstenteils auf den Bankensektor beschränkt und dürften im laufenden Jahr weniger als 0,1 Prozent der gesamten Schweizer Wertschöpfung ausmachen, schätzen die BAK-Forscher.