Seit über 30 Jahren stand das Lorihiischi (Lori-Haus) leer und wurde zunehmend zur Ruine. Nachbar Hans Fux ergriff deshalb die Initiative, um das Haus vor dem endgültigen Zerfall zu retten. Ziel war es, dass das Lorihiischi der Nachwelt erhalten bleibt und dadurch den heutigen und künftigen Generationen einen Blick ins Bauen, Wohnen und Leben der Vorfahren ermöglicht. Nach aufwändigen Renovationsarbeiten wurde das Haus am Samstag, 10. August 2019 in Randa eröffnet.

2011 nahm die Rettung des Hauses durch die Gründung einer Stiftung Gestalt an. Leo Jörger (Präsident), Hans Fux, Heinz Brantschen und Thomas Truffer legten seither viel Initiative an den Tag, um aus dem Haus ein tolles Bijou zu machen. Sie analysierten die Bausubstanz und erhoben den Anspruch, das Haus detailgetreu zu renovieren. In Roger Aschilier fanden sie dafür den geeigneten Fachmann. Der Zimmermann und Schreiner begann 2013 mit den Instandstellungsarbeiten. Er wurde dabei von vielen Leuten in unzähligen Stunden Fronarbeit unterstützt.

Die Stiftungsräte kümmerten sich neben vielen Detailarbeiten vor allem auch um die Planung und Finanzierung. Das Budget von 660’000 Franken wurde dabei eingehalten – ein Grossteil des Geldes würde über die Jahre bei Gönnern, Sponsoren und Freunden gesammelt. Darauf könne man stolz sein, so Leo Jörger. Für weitere Unterstützung seien die Stiftungsräte aber dankbar, zumal die Arbeit noch nicht zu Ende ist. In unmittelbarer Nachbarschaft des Lorihiischi befinden sich ein Stadel und ein Stall, die ebenfalls renoviert werden sollen. So könnte das Angebot des Wohnmuseums optimal ausgeweitet werden.

Holzwand aus dem Jahr 1268
«Es konnte in diesem Haus eine Holzwand auf das Jahr 1268 zurückdatiert werden», sagt Leo Jörger. Gewisse Hausteile sind damit also älter als die Eidgenossenschaft. Als offizielles Baujahr wurde 1456/57 bestimmt. Damit zählt das Lorihiischi zu den ältesten erhaltenen Gebäuden in den beiden Vispertälern.

Der vormalige Besitzer Lorenz Truffer gab dem jahrhundertealten Walliser Haus den heute gebräuchlichen Namen «Lorihiischi». Seine Töchter waren bis 1985 jeweils im Sommer die letzten Bewohnerinnen. Im Winter wohnten sie in Täsch. (htr)