Im Rahmen der Swisstainable-Level-II-Zertifizierung engagiert sich die Engadin Tourismus AG für eine verbesserte Barrierefreiheit im Tal. In diesem Zusammenhang veranstaltet sie Kompetenzschulungen, die Tourismusmitarbeitende für die Herausforderungen sensibilisieren, mit denen sich Menschen mit Behinderungen auseinandersetzen müssen. Am 6. Juni fand die erste Schulung zum Thema «Barrierefreiheit & Inklusion» statt.

Der Rollstuhlfahrer Stephan Gmür und Jean Baldo, der seit seiner Geburt blind ist, vermittelten praxisnah, welchen Hindernissen sie im Alltag begegnen und wie Betriebe diese verringern können.

Baldo zeigte, wie er dank Apple-Geräten seinen Alltag als Blinder meistern kann. Die Sprachausgabe hilft beispielsweise dabei, auf Websites und Apps zu navigieren. Er hebt hervor: «Je einfacher eine Website aufgebaut ist, desto einfacher ist es für sehbehinderte Menschen, sich auf einer Website zu orientieren». 

Treppen als grosse Hindernisse
Ein weiteres Beispiel ist die App Ginto. Darin werden schweizweit Zugänglichkeitsinformationen zu Gebäuden erfasst, so auch im Engadin. Diese Informationen erleichtern Menschen mit einer Behinderung die Planung seines Alltags. Dennoch gibt es immer wieder Hindernissen – wie zum Beispiel Treppen.

Gmür zeigte den Teilnehmenden der Schulung, wie man einer Person im Rollstuhl sicher eine Treppe hinunter- oder hinaufhilft. In den mitgebrachten Rollstühlen konnten sie die Situation anschliessend selbst üben. «Hindernisse lieber im Voraus kommunizieren, als sich vor Ort dafür zu entschuldigen», rät Gmür touristischen Unternehmen.  (mm)