In Basel fallen dem Verbot alle privaten und öffentlichen Veranstaltungen im Rahmen der Fasnacht zum Opfer, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Darunter sin insbesondere der Morgenstreich, der Umzug, Veranstaltungen mit Schnitzelbänken, Guggenkonzerte sowie diverse Schlussveranstaltungen, die nach den eigentlichen Fasnachtstagen vom 2. bis 4. März geplant sind.

Die Gastronomiebetriebe könnten ihren ordentlichen Betrieb aufrechterhalten, heisst es weiter. Die Regierung appelliert an die Eigenverantwortung und Solidarität der Bevölkerung.

Auch die Berner und die Zürcher Fasnacht wurden abgesagt. «Mit grossem Bedauern müssen wir Euch mitteilen, dass die Fasnacht aufgrund der Verbreitung des Corona-Virus abgesagt ist», teilten die Veranstalter der Fasnacht auf ihrer Website mit. Die Fasnacht hatte am Donnerstagabend mit der Bärenbefreiung begonnen.

Auch im Kanton Glarus ist die Fasnacht von der neuen Lage bei der Ausbreitung des Coronavirus betroffen. Dort können sowohl der für Samstag geplante Sternmarsch als auch der Fasnachtsumzug am Sonntag nicht stattfinden, wie die Kantonsbehörden am Freitag mitteilten.

Kein Autosalon 2020
Zum Genfer Autosalon, der ab Montag stattfinden sollte, waren im vergangenen Jahr 600'000 Besucher gekommen. Nun wurde er in Übereinstimmung mit dem Verbot des Bundesrats für Grossveranstaltungen abgesagt, wie der Genfer Regierungsrat Antonio Hodgers in einem Tweet bestätigte.

Stiftungsratspräsident Maurice Turrettini sagte, die Gesundheit aller, der Akteure und Besucher, habe für sie «oberste Priorität». Dies sei «ein Fall von höherer Gewalt und ein sehr schwerer Schlag für die Aussteller, die viel in ihre Präsenz in Genf investiert haben».

Fussballspiele abgesagt
Auch die Swiss Football League sagte alle Spiele der beiden obersten Ligen vom Wochenende ab. Wie es danach weitergeht, ist offen. Möglich sind Geisterspiele bis zum 15. März. Allerdings will die Liga auch «die wirtschaftlichen Interessen der Klubs berücksichtigen». Die Eishockey-Spiele der obersten Liga finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Zudem wird wohl die Zürcher Gartenmesse Giardina abgesagt. Vom 11. bis 15. März wurden in der Messe Zürich um 60'000 Personen erwartet. Bereits bestätigt ist die Absage aller Shows des bekannten Cabarets Divermento bis 15. März. Betroffen sind vier Vorstellungen in Dübendorf (ZH), zwei in Basel und drei in Lachen (SZ), wie die Veranstalter mitteilten.

Der Bundesrat hat am Freitag an einer Medienkonferenz wegen des um sich greifenden Coronavirus alle öffentlichen Grossveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern untersagt. Das Verbot gilt laut dem Departement des Innern bis zum 15. März und wurde aufgrund der besonderen Lage verhängt.

Konsumentenschutz fordert von Veranstaltern Kulanz
Die Veranstalter der abgesagten Grossanlässe in der Schweiz sollen sich ihren verhinderten Besucherinnen und Besuchern gegenüber kulant zeigen. Das fordert der Konsumentenschutz. Die Kunden sollten bereits gekaufte Tickets zurückerstattet bekommen. Gleichzeitig mit dem Erlass des Verbots für Grossanlässe erklärte der Bundesrat am Freitag, dass der Bund für finanzielle Schäden der Absagen nicht haftet. Das Epidemiegesetz sieht keine Haftungsregelung vor und weist lediglich eine Härtefallklausel auf.

Für die Stiftung für Konsumentenschutz ist klar, dass die Verbraucher die Zeche für die zu erwartenden wirtschaftlichen Verluste der Veranstalter nicht zahlen sollen. «Veranstalter müssen Hand bieten zu Lösungen, welche nicht ausschliesslich zulasten der Konsumentinnen und Konsumenten gehen», wird Geschäftsführerin Sara Stalder im Communiqué zitiert. Es könne nicht sein, dass Konsumentinnen und Konsumenten alleine für den Schaden gerade stehen müssen. Falls die Veranstalter keine Einsicht zeigten, müsse der Bund für Lösungen sorgen, welche den Schaden nicht den Konsumenten aufbürden, verlangt die Organisation. (sda)