Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) und der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) haben am 25. Juni zu einem Erfahrungsaustausch über den touristischen Verkehr eingeladen. In den vergangenen Jahren sind neue öV-Verkehrsangebote entstanden, welche die Erreichbarkeit der Tourismusdestinationen verbessern. Auch die Politik hat den enormen Stellenwert des touristischen Verkehrs zunehmend erkannt.
2024 wurden erstmals Zahlen zur Bedeutung des touristischen Verkehrs in der Schweiz veröffentlicht. Demnach macht der 25 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens aus und ist damit zusammen mit dem Freizeitverkehr mit Abstand der wichtigste Verkehrszweck.
Nur ein Viertel dieses touristischen Verkehrs wird mit dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt. Diese Zahlen sind eine wichtige Basis für die Weiterentwicklung der Tourismus- und der Verkehrspolitik in der Schweiz.
Schaffung neuer Angebote
Etliche Transportunternehmen haben die grosse Bedeutung des touristischen Verkehrs bereits erkannt und neue Angebote geschaffen. So bieten die SBB zusätzliche Direktverbindungen in Feriendestinationen innerhalb der Schweiz, aber auch ins Ausland an.
Dazu zählen zum Beispiel die Direktverbindungen an den Samstagen von Zürich ins Oberwallis, von Genf nach Chur und Lugano sowie die Direktverbindung Genf–Marseille. Die BLS bietet am Wochenende Direktzüge von Biel ins Berner Oberland und nach Brig an. Für Tourismusdestinationen wie die Flumserberge ist die direkte Anbindung an den öffentlichen Verkehr ein wichtiger Trumpffaktor.
Damit die Mobilität der Gäste auch innerhalb der Destinationen durchgehend sichergestellt ist, setzen viele Destinationen auf zusätzliche Mobilitätsangebote wie zum Beispiel in Huttwil. Hier ermöglicht der «Ahornbus» den Zugang zu den Trotti- und Wandererlebnissen auf der Ahornalp.
Durchgängige Mobilität gewährleisten
Auch auf der politischen Ebene werden die Bedeutung und der Stellenwert des touristischen Verkehrs zunehmend wahrgenommen. Die Tourismus- und die Verkehrspolitik des Bundes arbeiten enger zusammen.
Ziel muss es sein, den Anteil des öffentlichen Verkehrs im touristischen Verkehr weiter zu steigern und den Gästen eine durchgängige Mobilität zu gewährleisten. Der Bund kann dabei unter anderem innovative Ansätze finanziell unterstützen.
Vermehrt müssen auch öV-Angebote «auf der letzten Meile» wie beispielsweise zu Aussichts- und Wanderausgangspunkten, Staumauern und Bergseen angeboten und auch von der öffentlichen Hand unterstützt werden. Ebenso wichtig ist es, mit der Raumordnungspolitik eine gute Grundlage für die Verknüpfung von Verkehr und touristischen Angeboten zu schaffen.
Nach den Tagungen 2021 und 2025 wollen SAB und der VöV auch in Zukunft den Erfahrungsaustausch und politischen Dialog rund um den touristischen Verkehr weiterführen. (mm)