Die Pandemie hatte auch 2021 grossen Einfluss auf das Geschäftsergebnis der Säntis-Schwebebahn AG. Der durch Corona ausgelöste Trend, die Ferien vermehrt in der eigenen Heimat zu verbringen, aber auch das Bedürfnis nach kurzfristigen Auszeiten und Erholung in der Natur haben dem zum Bahnunternehmen gehörenden neuen 3-Sterne-Superior-Hotel die beste Jahresauslastung seit seiner Eröffnung beschert.

Das gute Ergebnis in der Hotellerie wird allerdings durch den Anfang 2021 verordneten Lockdown und die damit verbundene Schliessung unserer Gastronomiebetriebe während mehrerer Monate getrübt. Verbunden damit waren substanzielle Umsatzreduktionen im Geschäftsfeld Gastronomie sowie auch eine Reduktion von Bahnfrequenzen auf den Säntis. Beides belastet das Jahresergebnis 2021. Wie viele Unternehmen in der Schweiz wurde auch die Säntis-Schwebebahn AG im letzten Geschäftsjahr vom Instrument der Kurzarbeit und den staatlichen Härtefallregelungen unterstützt.

Gastro-Umsatz um 33 Prozent tiefer
Im Jahr 2021 hat sich der Aktionärskreis für die 48’000 ausgegebenen Aktien von 17'519 auf 17’874 erhöht. Die breite Eigentümerschaft zählt laut Communiqué auch zu den treusten Kundinnen und Kunden. Ein Wachstum des Aktionariats sei deshalb erfreulich.

Der Gesamtumsatz belief sich auf 17,9 Millionen Franken, die Zahl der auf den Säntis transportierten Gäste betrug lediglich 292’512 Personen und das Umsatzergebnis der Schwebebahn ist mit 4,8 Millionen auf tiefem Niveau. Der Gastro-Ertrag lag mit 2,5 Millionen Franken gut ein Drittel unter einem durchschnittlichen Jahr.

Demgegenüber entwickelte sich der Umsatz des Hotelbetriebes auf der Schwägalp positiv auf 8,1 Millionen Franken. Die Zahl der Logiernächte konnte gegenüber dem letzten Jahr um 39 Prozent auf 28’700 gesteigert werden. Der Betriebsgewinn der Säntis-Schwebebahn AG beträgt auf Stufe Ebitda 3,2 Millionen Franken.

Trotz der schwierigen Lage hat das Unternehmen mit 1,3 Millionen Franken gemäss eigenen Angaben eine «relativ grosse Investitionssumme» ausgegeben und damit antizyklisch agiert. Damit habe man die Angebote auf dem Säntis weiter ausgebaut.

Projekt «Schwebebahn 2025» eingereicht
Das Dossier für das Plangenehmigungsverfahren wurde 2021 beim Bundesamt für Verkehr eingereicht. Im gleichen Jahr fand auf der Schwägalp ein Informationsanlass mit NGOs statt. Im Verlauf des Jahres 2022 wird der politische Prozess für die Festlegung einer Baulinie - von der Talstation zur Bergstation entlang der bestehenden Bahntrasse - vollzogen. Vorausgesetzt, die Säntis-Schwebebahn kann die Finanzierung des Ersatzprojektes sicherstellen, wird 2023 der Baustart für die neue Säntis-Schwebebahn erfolgen.

Mit dem Bauprojekt «Ersatz der Schwebebahn» werde das Landschaftsbild aufwertet, teilte das Bahnunternehmen am Montag mit. So werde etwa eine Stütze talabwärts versetzt, wo sie weniger dominant sichtbar sei. Die Talstation auf der Schwägalp soll weiterverwendet und baulich nur geringfügig angepasst werden. Für die fix abgespannten Tragseile müssten hinter der Talstation lediglich zwei neue Seilpoller positioniert werden. Die neue Bergstation wird im bestehenden Mehrzweckgebäude auf dem Säntis, bergwärts blickend 26 Meter weiter links, eingebaut, sodass am bestehenden Gebäude keine grösseren Veränderungen vorgenommen werden müssen.

Die neuen Schwebebahnkabinen sollen die Fahrt auf den Säntis zum Erlebnis machen. Die bis an den Boden reichenden Panoramafenster etwa seien auf der Bergseite hinaufgezogen, um allen Fahrgästen den Blick auf den Säntis zu ermöglichen. Von der neuen Schwebebahn verspricht sich das Unternehmen zudem Einsparungen bei den Betriebs- und Unterhaltskosten und eine höhere Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit. (htr/stü)