Skifahren und Winterferien seien freiwillig und zum Vergnügen. Da sei eine Zertifikatspflicht zu rechtfertigen, sagte der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Eine Zertifikatspflicht für Bergbahnen und Skigebiete sei im Sinn aller.

Für die Kunden sei es angenehmer, nicht ständig eine Maske tragen zu müssen und sich sicherer zu fühlen. Zudem könnten die Bahnen ihre Kapazitäten besser auslasten. «Die meisten Wintergäste werden ohnehin ein Zertifikat haben», so Engelberger.

Der öffentliche Verkehr gehöre hingegen zu den Grundinfrastrukturen, dort scheine ihm eine Zertifikatspflicht deshalb nicht legitim. Zudem besteht mit der Maskenpflicht ein gutes Schutzkonzept.

Auch eine generelle Zertifikatspflicht am Arbeitsplatz würde für Engelberger zu weit gehen. Sie käme für ihn nur infrage kommen, wenn sich die Situation noch einmal dramatisch verschlechtern sollte. «Der Grundsatz sollte bleiben, dass das Zertifikat dort gilt, wo man freiwillig hingeht.» Deshalb könne man sich die Zertifikatspflicht in den Tourismusbahnen überlegen.

Virus spaltet die Gesellschaft, nicht die Impfung
Nicht die Impfung oder das Zertifikat spalte die Gesellschaft, es sei das Virus, so Engelberger. «Die Impfung ist das beste, wenn nicht das einzige Mittel, um uns wieder zu einen», sagte er, das sei belegt. Darum sei es legitim, zur Impfung aufzurufen und einen gewissen Druck zu machen.

Die Lösung für das Pandemieproblem sei die Impfung, aber nur bei ausreichender Impfquote. «Insofern sind Ungeimpfte halt Teil des Problems, Geimpfte dagegen Teil der Lösung.» Es sei auch eine gewisse gesellschaftliche Verantwortung, sich impfen zu lassen.

Engelberger ist sich ziemlich sicher, dass sich die Auswirkungen der Zertifikatspflicht Ende September zeigen werden und sich die Situation in den Spitälern entspannt. (sda/npa)