Der unter seinem Künstlernamen Heinrich Gartentor besser bekannte Lüthi wurde an der Gründungsversammlung im Thuner Rathaus ins Präsidentenamt gewählt. Das gab der Thuner Regierungsstatthalter Marc Fritschi am Mittwoch bekannt.
Weitere Mitglieder der Kulturkommission sind unter anderen der Thuner Bildungs- , Sport- und Kulturdirektor Roman Gimmel und die Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Thun, Marianne Flubacher. Diese Kommission hat im Gemeindeverband die Stellung einer Exekutive.
Der Gemeindeverband wird keine eigene Verwaltung führen. Er hat beschlossen, dass die Kulturabteilung der Stadt Thun die Geschäftsstelle führen wird. Diese tat dies schon bisher für die Regionale Kulturkonferenz.
Gesetzlich vorgeschrieben
Ab 2017 müssen sich Gemeinden in Gebieten, wo keine Regionalkonferenz besteht, für die regionale Kulturförderung in einem Gemeindeverband zusammenschliessen.Das bestimmt das kantonale Kulturförderungsgesetz. Da es in Thun keine Regionalkonferenz gibt, braucht es den neuen Gemeindeverband.
Es geht um Gelder zugunsten des Schlossmuseums Thun, des Schlossmuseums Oberhofen, des Kunstmuseums Thun inklusive Wocherpanorama, des Gastspieltheaters der Kunstgesellschaft Thun, der Stadtbibliothek Thun und der Schlosskonzerte Thun.
50 Prozent der Gelder, welche diese sechs regional bedeutenden Institutionen erhalten, bekommen letztere direkt von den Standortgemeinden. 40 Prozent kommen vom Kanton. Die restlichen 10 Prozent richtet der neue Gemeindeverband aus. Die Höhe der Beiträge für die Jahre 2017 bis 2020 werden in den nächsten Monaten auszuhandeln sein.
Regionalkonferenz noch nicht vom Tisch
Der Verein Entwicklungsraum Thun (ERT) reichte im Frühling dieses Jahres beim Berner Regierungsrat ein Gesuch um eine neue Abstimmung über die Bildung einer Regionalkonferenz ein. Dies unter anderem just deshalb, weil viele Gemeinden der Region Thun keinen neuen Gemeindeverband wollten.
Dieses Gesuch sei nicht zurückgezogen worden, sagte am Mittwoch auf Anfrage Thomas Zahlen, der ERT-Präsident. Die Kantonsregierung habe dem ERT aber nach Erhalt des Gesuchs mitgeteilt, derzeit wolle sie in Sachen Regionalkonferenzen im Kanton Bern nichts ändern. Es gelte, zuerst die Strategie für Agglomerationen und regionale Zusammenarbeit (SARZ) auszuwerten.
In einer Mitteilung vom vergangenen Juni hat das die Kantonsregierung auch publik gemacht.
Es sei deshalb dem Thuner Regierungsstatthalter nichts anderes übrig geblieben, als zur Gründung des neuen Gemeindeverbands einzuladen, sagt Zwahlen. Für ihn ist es aber denkbar, dass dereinst der neue Gemeindeverband wieder aufgelöst wird und eine neue Regionalkonferenz im Raum Thun auch die Verteilung der Kultursubventionen übernimmt.
Im Juni 2010 hatte in einer regionalen Abstimmung eine Mehrheit der abstimmenden Gemeinden Nein gesagt zur Bildung einer Regionalkonferenz im Raum Thun und dem westlichen Berner Oberland. Der ERT denkt aber an eine neue Regionalkonferenz in einem kleineren Perimeter. (sda/it)