Der 4. St. Galler Hotellerie-Tag ging am 7. September im Hotel Bad Horn, über die Bühne. Das 4-Sterne-Hotel erstrahlt in neuem Glanz. Der Ostflügel mit 42 komfortablen Zimmern ergänzt die bestehenden, mit viel Messing und Mahagoni ausgestatteten Suiten und Lofts. Das neue Fine Dining-Restaurant «Wave» mit Sicht auf den hoteleigenen Hafen sowie die grosszügige Lobby mit Bar sorgen für eine bezaubernde und einladende Atmosphäre. Hoteldirektor Stephan Hinny erzählte einleitend über die Herausforderungen des Umbaus und die neuen Chancen seines Betriebs.

Dual-Strategie
Den offiziellen Teil Teil der Tagung eröffnete Michael Vogt, Direktor des Hotels Einstein in St. Gallen sowie Präsident des Vereins Hotellerie St. Gallen-Bodensee. Er übergab das Wort an den St. Galler Tourismusdirektor Thomas Kirchhofer, der die neue Dual-Strategie der Ostschweiz im Kongress- und Seminarbereich erläuterte.  So will St. gallen künftig bei der Kongressakquise auf eine Clusterstrategie und beim Seminargeschäft auf Kooperation setzen.[IMG 2]

«Der Geschäftstourismus stellt bei St. Gallen-Bodensee Tourismus neben dem Kultur- und Eventtourismus sowie Tagesausflugstourismus das wichtigste von drei strategischen Geschäftsfeldern dar. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Top 7 der Schweizer Kongressstandorte anzugehören», stellte Thomas Kirchhofer dar. 

St. Gallen reihe sich hinter den grösseren Schweizer Städten wie Zürich, Basel, Bern, Luzern, Lausanne und Genf ein und stehe in direkter Konkurrenz mit den Kongressstandorten Lugano, Interlaken, Davos und Montreux-Vevey, ergänzte Kirchhofer und führte weiter: «Die Akquisition und das Operating von Kongressen und Seminaren gestalten sich grundlegend unterschiedlich. Aus diesem Grund verfolgt St. Gallen-Bodensee Tourismus eine sogenannte Dual-Strategie.»

Gestärkt und fokussiert in die Zukunft
Die zukünftige Seminar- und Kongressstrategie wurde in Zusammenarbeit mit der renommierten Zürcher Agentur Schmid Pelli & Partner entwickelt. Tiziano Pelli sprach vor den knapp 60 anwesenden Teilnehmenden über die Entwicklungen im Tourismus und die Herausforderungen sowie Erkenntnisse der neuen Strategie.

[IMG 3]So soll für die «Greater St. Gallen Area» eine eigenständige und selbstbewusste Kongressstrategie entwickelt werden. Die konsequente Fokussierung liege dabei auf der Akquisition von Verbandskongressen sowie der Akquisition und dem Aufbau von Kongressen und Schlüsselevents, die exakt entlang der Themenführerschaften in der regionalen Wirtschaft angesiedelt seien.

Diese Strategie beinhaltet die Akquisition und den Aufbau wertschöpfungsintensiver Kongresse entlang der Wirtschafts- oder Fach-Cluster sowie regional verankerten Themenführerschaften, wie St. Gallen-Bodensee Tourismus in einer Mitteilung schreibt. Ziel sei es, dass diese Veranstaltungen permanent oder für längere Zeit in der «Greater St. Gallen Area» bleiben und die Region in ihrer Cluster-Strategie stärken.

Themencluster bilden
Quellen und Fundus für authentische Themenführerschaften sind die Universität St. Gallen,  die OST – Ostschweizer Fachhochschule und weitere Bildungsinstitute, das Kantonsspital St. Gallen, die EMPA, das Bundesverwaltungsgericht, bestehende Events wie zum Beispiel die Publikumsmesse OLMA, der CSIO, das Open Air St. Gallen aber natürlich auch Unternehmen der Region.

Der Aufbau eines Kongressclusters sei sehr zeitaufwändig und müsse fokussiert angegangen werden. Einerseits sei eine Aufgabenteilung mit den verschiedenen Institutionen vor Ort notwendig, andererseits gehe es nun auch darum in diesen Themenfeldern «Fahrt» aufzunehmen und langsam einen Nutzen zu stiften, heisst es weiter. Um eine Priorisierung der Cluster vorzunehmen, sei in einem ersten Schritt das Potenzial der einzelnen Cluster zu evaluieren.

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Seminare gemeinsam vermarkten
Für die Seminarstrategie prüft St. Gallen-Bodensee Tourismus derzeit intensiv eine Ostschweizer Kooperation. Inskünftig wollen das Convention Bureau von St. Gallen-Bodensee Tourismus und die Seminarvermarkterin «Seminarland.ch» von Thurgau Tourismus die Vermarktung der Ostschweiz als Seminarland gemeinsam vorantreiben.

In den aktuellen Zeiten sei es existentiell wichtig, dass die Branche zusammenhält, an einem Strang zieht, neue Kooperationen und Formate andenkt und den Austausch untereinander verstärkt, heisst es weiter.

Das Convention Bureau von St. Gallen-Bodensee Tourismus sowie das Seminarland.ch bearbeiten in einem normalen Jahr rund 330 Anfragen und generieren damit 1,4 Millionen Schweizer Franken Umsatz. Das Seminarmarketing der Tourismusorganisationen sei für viele Betriebe wichtig und unterstützend. Für grössere Seminaranbieter stelle es eine attraktive Zusatzplattform dar. (htr)