Der Winter ist bereits mit zahlreichen Skifahrern aus aller Welt in Zermatt eingezogen, und so wird es nun langsam auch etwas ruhiger auf der Baustelle der welthöchsten Dreiseilumlaufbahn (3S-Bahn).

Erste Bauphase erfolgreich abgeschlossen
Erfreulicherweise verlief die erste Bauphase trotz der Herausforderungen durch die extreme Höhenlage und der dort oben vorherrschenden hochalpinen Wetterverhältnisse weitgehend termin- und budgetgerecht.

Bei der Bergstation konnten die Felssicherungs- und Aushubarbeiten wie geplant ausgeführt werden – anschliessend wurden die Bodenplatte sowie die erste Etappe der Wände im Untergeschoss der neuen Station betoniert.

Mitte Oktober wurde dann auch bereits mit den Montagearbeiten der Seilbahnmechanik für die Talstation begonnen und nun Anfangs Dezember abgeschlossen.

Doch nicht alles lief genau nach Plan. Vor allem für die Errichtung der Stützen waren umfangreichere Arbeiten, als geplant, erforderlich: Bei Stütze 2, welche sich auf 3'059 m ü.M. befindet, stiess man für die Gründung eines Stützenfusses in rund 18 Metern Tiefe unerwartet auf eine Permafrostschicht. Damit man dort stabile Betonfundamente setzen konnte, musste im Endeffekt 30 Meter tief gegraben werden. Besagter Stützenfuss ist nun 35 Meter hoch, wovon aber nur drei Meter sichtbar sein werden.

Es bleibt spannend...
Auch nächstes Jahr erwarten uns mit Sicherheit wieder viele spannende (Bau-)Abenteuer, über welche ich wieder im Rahmen dieser Kolumne «Hoch hinaus in Zermatt» berichten werde.

So werden zum Beispiel die bis zu 8 Kilometer langen und bis zu 83 Tonnen schweren Seile von Italien bis hoch auf 3‘883 m ü.M. transportiert. Eine logistische Herausforderung sondergleichen! Auch die termingerechte Montage der Garagierung sowie Stütze 2 und 3, wird eine wahrliche Herausforderung für die beteiligten Baufirmen. Sie können gespannt sein!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine gute Wintersaison und freue mich, Sie auch im kommenden Jahr wieder mit meiner Kolumne unterhalten zu dürfen.

3S-Projekt virtuell erleben
Wer meinen nächsten Beitrag nicht abwarten kann, ist herzlich eingeladen sich in der Zwischenzeit im just eröffneten Infopavillon auf Trockener Steg, den 3S-Info-Cube, über den Verlauf dieses Bauprojektes zu informieren.

Der Info-Cube wurde als ein Erlebniszentrum konzipiert, das die Gäste mittels VR-Brillen auf eine virtuelle Reise über den Gletscher bis hoch zum Matterhorn Glacier Paradise (Klein Matterhorn) schickt und für ein multimediales Erlebnis zwischen Vergangenheit und Zukunft sorgt.

Besucher können im Info-Cube in die Welt des hochalpinen Bauens eintauchen, auf Tuchfühlung mit den beim Bau der 3S-Bahn verwendeten Materialien gehen und raten, welche Auswirkungen die Höhe beispielsweise auf die Traglast eines Helikopters hat.

Auf Touchscreens werden Videos über das Mammutprojekt der Zermatt Bergbahnen und über den aktuellen Stand der Baufortschritte abgespielt.

Und durch den begehbaren Grundriss erhält man einen Eindruck von den Dimensionen des Bahnprojekts. Ab sofort ganzjährig geöffnet ist dieser Pavillon definitiv einen Besuch wert, wenn man schon mal in Zermatt ist.


Die Autorin
Die gebürtige Österreicherin und ehemalige Milestone-Nachwuchspreisträgerin Sandra Stockinger ist seit 2013 Leiterin Marketing & Verkauf bei der Zermatt Bergbahnen AG. In ihrer Baukolumne berichtet sie in loser Folge über Fortschritte und Herausforderungen beim Bau der höchsten 3S Bahnanlage der Welt. Weitere Informationen und Geschichten zum Bauprojekt der Superlative unter blog.matterhornparadise.ch.