Das Berner Museum gab am Dienstag bekannt, die Qin-Ausstellung sei die besucherstärkste seines mehr als hundertjährigen Bestehens gewesen. Die Verantwortlichen sind auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis einer repräsentativen Besucherbefragung, die während der Ausstellung durchgeführt wurde.
96 Prozent der Befragten gaben nämlich an, die Ausstellung habe ihnen gut oder sehr gut gefallen. Das sei auch im internationalen Vergleich ein sehr hoher Wert, sagt Museumsdirektor Jakob Messerli laut einer Mitteilung des Berner Museums.
13 Prozent der Besucher, also gut 41'000 Personen, kamen aus dem Ausland. Die rund 277'000 Besuche aus der Schweiz kamen zu 29 Prozent aus der Romandie, 22 Prozent aus dem Kanton Bern, 17 Prozent aus dem Kanton Zürich und 3 Prozent aus dem Kanton Tessin. 66 Prozent der Besucher waren zum ersten Mal im Berner Museum.
Höhepunkt: zehn grosse Terrakottafiguren
Am 15. März hatte in Bern die Qin-Ausstellung begonnen, für welche das Historische Museum mit einer Schweizer Grossbank zusammenspannte. Auf 1200 Quadratmetern brachte das Berner Museum den Besucherinnen und Besuchern die Entstehung des ersten chinesischen Kaiserreichs unter Qin Shi Huangdi (259 bis210 vor Christus) näher.
Wichtigste Ausstellungsstücke waren zehn Exemplare der 8000 lebensgrossen Terrakottafiguren, die zur riesigen Grabanlage von Kaiser Qin gehören und die1974 per Zufall von einem Bauern entdeckt wurden. Die Tonfiguren von Xi'an gehören seit 1987 zum Unesco-Welterbe.
Weitere 220 Originalobjekte aus China waren in der Berner Schau zu sehen. Sie konnte nicht verlängert werden, weil chinesische Kulturgüter maximal ein Jahr das Land verlassen dürfen. Mit Hin- und Rücktransport der Objekte ist dieser Zeitrahmen für die Berner Ausstellung ausgeschöpft.
Bisher erfolgreichste Ausstellung des Bernischen Historischen Museums war jene über den Physiker Albert Einstein in den Jahren 2006/06. Sie wurde von 264'000 Personen besucht.
Nach wie vor gibt die Museumsleitung nicht bekannt, mit wie vielen Besuchern sie vor Beginn der Qin-Ausstellung rechnete und mit welchem Budget sie auskommen musste. Diese internen Angelegenheiten gebe das Bernische Historische Museum nie bekannt, sagte Michèle Thüring auf Anfrage. Sie ist Leiterin Marketing und Kommunikation.
Auch zufrieden mit Ticketsystem
Zufrieden ist das Berner Museum auch mit der Art und Weise, wie es die Besucherströme kanalisierte. Es stellte für die Ausstellung eigens einen Pavillon vor dem Museum, um für die Betreuung der Besucher mehr Platz zu haben.Die Tickets waren nur in gewissen Zeitfenstern gültig und per Internet zu haben.
Auch im grossen Ansturm der letzten Ausstellungswochen habe sich dieses System bewährt, schreibt das Museum. «Für eine Grossausstellung wie diejenige zum Ersten Kaiser von China war das Ticketingsystem eine sinnvolle Lösung.» (npa/sda)