Schweiz Tourismus (ST) hat Mitte Juni in einer nationalen Umfrage die Stimmungslage zur aktuellen Sommersaison erhoben. Das Fazit: Die Branche ist optimistisch. Viele Regionen, Destinationen, Transportunternehmen und Betriebe melden hohe Buchungszahlen. Diese übertreffen mancherorts sogar das starke Vorjahr.

Das Switzerland Travel Centre (STC) registriert zudem eine steigende Nachfrage nach Premium-Angeboten. Gäste buchen häufiger 4- und 5-Sterne-Hotels sowie exklusive Erlebnisse.

«Coolcation»: Sommerfrische als Trumpfkarte
Der Trend zur «Coolcation» – Ferien in kühleren Regionen – passt zur Schweiz. Bergregionen profitieren von der Sehnsucht nach frischer Luft und Abkühlung. Monika König von der Aletsch Arena berichtet: «Die Lust auf Gletscherluft ist gross. Der Trend zur ‹Coolcation› kommt uns zugute».

Auch Marc Schlüssel aus Lenzerheide bestätigt: «Sommerfrische in den Bergen spielt uns in die Hände». Doch nicht nur Alpenorte bieten Erfrischung. Im Aargau laden Wälder, Flüsse und Thermalbäder zur Abkühlung ein. «Snow Rooms oder Kaltwasserbecken helfen gegen Hitze», sagt Holger Czerwenka von Aargau Tourismus.

US-Markt stark, aber mit Fragezeichen
Der US-Markt bleibt auch dieses Jahr zentral. Viele Buchungen für den Sommer wurden vor dem politischen Wechsel in den USA getätigt. Deshalb rechnet die Branche mit stabilen Zahlen.

Flurin Riedi aus Gstaad mahnt jedoch: «Im Winter könnte die Buchungslage schwächer sein. Amerikaner buchen tendenziell langfristig, aber Unsicherheiten nehmen zu».

Weniger USA-Reisen könnten aber Chancen für die Schweiz bringen. Vor allem Destinationen in Asien und der Golfregion könnten vermehrt auf Europa fokussieren, heisst es aus mehreren Städten.

Travel Better: Engpässe vorausschauend managen
Engpässe an beliebten Orten kennt die Branche gut. Doch es gibt Lösungen: In Appenzell Innerrhoden stehen persönliche Gespräche mit Gästen im Vordergrund. In Davos Klosters sind Rangerinnen unterwegs, um Besucher gezielt zu sensibilisieren.

ST-Direktor Martin Nydegger zeigt sich zufrieden: «Die Branche ist vorbereitet. Unsere Strategie Travel Better hilft, Gästeströme zu lenken und die Akzeptanz vor Ort zu stärken». (mm)