Gastkommentar von Bruno H. Schöpfer [IMG 1]

Das 6. World Tourism Forum Lucerne (WTFL), das Anfang Mai 2019 im KKL Luzern stattfand, ist der sprechende Beweis dafür: Nichts ist spannender als Tourismus. Über 580 Spitzenleute aus 80 Ländern, darunter CEOs, Unternehmer, Minister, Investoren und Professoren, fanden sich für zwei Tage in Luzern ein, um sich auszutauschen, aber auch, um dazuzulernen. Der Schwerpunkt des Forums lag dieses Jahr auf dem Innovations-, Talent- und Diversitätsmanagement. Das Feld der Referentinnen und Referenten sowie der Panelteilnehmenden war in allen Bereichen top besetzt. Das Forum hat es glasklar aufgezeigt: Neue und innovative Geschäftsmodelle verändern die Reise-, Tourismus- und Gastronomiebranche ständig. Sie stellen etablierte Strukturen und Organisationen In Frage und zwingen dazu, sie zu überdenken und zu reorganisieren, um dem schnellen, technologiegetriebenen Wan­del zu folgen. Im Mittelpunkt des diesjährigen Forums standen neben der Innovation die Menschen, kurz: das Humankapital. Ich gratuliere den Initianten um CEO Martin Barth und Reto Wittwer, welche das Forum vor zehn Jahren lanciert haben. Sie haben es mit Mut, Ausdauer und Hingabe zu einer Marke und damit einer einzigartigen Plattform entwickelt, auf der sich weltweit ­führende Unternehmen und Ex­ponenten aus den Bereichen Tourismus, Reisen und Hospitality treffen, um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.

Das World Tourism Forum Lucerne ist die einzige Plattform, die Start-up-Unternehmen, junge Führungskräfte und Studierende mit Investoren, Ministern und CEOs zusammenbringt. Dass das WTFL Perspektiven hat, zeigen die Zukunftspläne. Denn mit dem 2018 lancierten Projekt «Tourism by Tomorrow», das vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), der Neuen Regionalpolitik (NRP), der Stadt Luzern und verschiedenen Kooperations- und Industriepartnern wie der Bürgenstock ­Selection und der Orascom Development von Samih Sawiris unterstützt wird, entsteht in Luzern ein eigentlicher Innovationshub für den zukünftigen Tourismus. Das Konzept umfasst auch ein einwöchiges Camp für schweizerische und globale Start-up-Firmen. «Tourism by Tomorrow» findet 2021 erstmals statt. Ein weiteres Element des Konzepts ist eine bereits bestehende Online-Plattform, welche die Start-up-Firmen mit Investoren und Dienstleistern zusammenbringt. Ihr Kern ist eine strukturierte Datenbank, welche laufend zukunftsträchtige Start-up-Unternehmen in den Bereichen Tourismus, Reisen, Mobilität und Gesundheit aufspürt und im Sinne eines «Ökosystems» auf die Plattform führt. Die Zukunft gehört der Jugend. Das WTFL ist die Brücke dazu. Einer der starken Pfeiler ist das Start-up Innovation Camp, das im Vorfeld des Forums stattfand. 250 Jungunternehmen aus 56 Ländern haben sich in den Kategorien Hospitality, Mobility, Destination, Impact und Transaction beworben. 15 Start-ups erreichten den Final, fünf gingen als Sieger hervor. Was besonders auffällt: Allesamt sind es Schweizer Unternehmen. Bundesrat Guy Parmelin hat also im Zuge seines Auftritts am WTFL nicht zu Unrecht die Innovationskraft der Schweiz betont.

Gastkommentar von Bruno H. Schöpfer