Bundesrat Cassis zeigte sich hocherfreut und wünschte in seinem Tweet vom Dienstagabend allen belgischen Touristen in der Schweiz schöne Ferien.

Die belgische Regierung in Brüssel hatte die Kantone Genf, Waadt und Wallis mit Wirkung ab dem 1. August auf die rote Liste gesetzt. Zwei Tage  später, am Montag, hiess es aus dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Bern, man berate sich mit Brüssel.

Das EDA sei bereits vor dem Inkrafttreten dieser Rote-Liste-Massnahme mit dem belgischen Aussenminister in Kontakt getreten, auch um detaillierte Informationen darüber zu erhalten, welche epidemiologische Kriterien angewendet würden, hiess es am Sonntag. Das EDA bleibe auch in Kontakt mit anderen europäischen Behörden, um schnell über allfällige Massnahmen, die die Schweiz beträfen, informiert zu sein.

Bis Mitte Juli hatte Belgien bereits die Quarantäne und den Test für Reisende aus dem Tessin vorgeschrieben. Der Kanton fand sich jedoch nur auf der orangen, nicht auf der roten. Damals hiess es, auf der orangen Liste würden alle Regionen aufgeführt, die mehr als doppelt so viele Ansteckungen wie Belgien aufweisen – und zwar pro 100'000 Einwohner.

Nach Kritik von Tessiner Regierung und Kantonsarzt hatte das EDA in Belgien interveniert. Die belgischen Behörden strichen das Tessin daraufhin von der Liste.[RELATED]

Belgien stark betroffen
Belgien selbst war bislang vom Coronavirus im europäischen Vergleich stark betroffen, und die Zahl der Neuerkrankten und der neuen Todesfälle im Zusammenhang mit der durch das Coronavirus ausgelösten Atemwegserkrankung Covid-19 steigt seit Ende Juli wieder an.

In der Provinz Antwerpen gilt seit dem 29. Juli eine nächtliche Ausgangssperre von 23.30 bis 6 Uhr, eine Sperrstunde für die Gastronomie ab 23 Uhr sowie eine allgemeine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. Die Provinzregierung von Antwerpen rät derzeit auch von Reisen nach Antwerpen ab. (sda)