Vertreter beider Seiten erklärten den Lokführerstreik in Deutschland planmässig am Mittwoch um 2 Uhr für beendet. Die Bahn erwartet deshalb ab Mittwoch wieder einen weitgehend normalen Betrieb im Fern- und Regionalverkehr sowie bei den S-Bahnen. Kunden sollten sich dennoch vor Fahrtantritt informieren, ob ihr Zug wie geplant fährt.

Eine Lösung des Tarifkonflikts ist jedoch weiter nicht in Sicht. Es gibt Uneinigkeit darüber, wann die Beschäftigten Einkommenserhöhungen bekommen sollen. Gerungen wird auch um eine mögliche Corona-Prämie sowie die Betriebsrenten.

Der Streik hatte in der Nacht auf Montag im Personenverkehr begonnen, im Güterverkehr schon am Samstag. Eine Bilanz der Gewerkschaft GDL steht noch aus. Es war ihr zweiter Arbeitskampf in diesem Monat.

Weitere Streiks sind möglich
Die GDL rivalisiert mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um Mitglieder bei der Bahn. Anders als die EVG will sie in diesem Jahr keine Nullrunde hinnehmen. Weitere Streiks sind deshalb nicht ausgeschlossen.

Der EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel forderte inzwischen Verkehrsminister Andreas Scheuer auf, sich aus dem Tarifkonflikt bei der Bahn herauszuhalten. Zwar gehe es der GDL «nur bedingt um materielle Forderungen, sondern um politische Ziele», heisst es in Hommels Schreiben an den Politiker. «Dennoch sind wir davon überzeugt, dass diese Tarifrunde ausschliesslich durch die Verhandlungspartner selbst gelöst werden muss.» Scheuer hatte den GDL-Streik kritisiert und die Gewerkschaft aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. (sda/stü)