Als das Hotel Mandarin Oriental Palace im geschichtsträchtigen Gebäude an der Luzerner Seepromenade im September 2022 seine Tore nach längerer Umbauzeit wieder öffnete, fehlten noch zwei wichtige Elemente im gastronomischen Angebot des Hauses. Dazu gehörte neben dem Fine-Dining-Restaurant auch das Restaurant Minamo. Anfang April lud das Hotel nun zur Eröffnung ein.

Der Name «Minamo» beschreibt die Reflektionen des Wassers, erklärt Chefkoch Toshiro San bei seiner Rede an der Eröffnungsfeier des Restaurants. Durchaus passend, für das Restaurant am Ufer des Vierwaldstättersees. Seine Rede beginnt Torisho San in Japanisch und wechselt dann mit einem Schmunzeln auf Deutsch und bringt damit auch die Gäste zum Lächeln. Der japanische Chef spricht fliessend Deutsch, Englisch und Japanisch. Sein selbstsicherer Auftritt ist, anders als erwartet, in keiner Weise klischiert durch japanische Zurückhaltung.

Beides sind wichtige Fähigkeiten und Attribute, um das intime Omakase-Dinner mit sechs bis acht Gästen zu leiten. So viele – oder eher wenige – Plätze bietet nämlich das Restaurant. Die Sitzplätze befinden sich an einem Tresen direkt angeschlossen an der Küche, wo Toshiro San mithilfe seines Personals seine Köstlichkeiten direkt vor den Gästen zubereitet. «Omakase» ist japanisch und bedeutet so viel wie «ich überlasse es Ihnen», der Gast begibt sich für zwei Stunden und acht Gänge in die Hände des Meisters. Wer das komplette japanische Gourmeterlebnis möchte, kann zum Menü eine Sakebegleitung buchen.

Ein Raum im Raum
Ein japanisches Restaurant in einem geschützten Belle-Epoque-Gebäude zu errichten und dabei japanische Schlichtheit mit der pompösen Umgebung zu verbinden, hat das Haus vor eine grosse Herausforderung gestellt. Da am Raum selbst nur sehr wenig verändert werden durfte, entschied man sich für einen Raum im Raum. Die gesamte Küche wie auch der Sitzbereich davor gehören zu einem schlichten Holzkubus in traditioneller japanischen und doch moderner Aufmachung. Noch im Vorraum geben die grossen Fenster den Blick frei über den Vierwaldstättersee und den darüber thronenden Pilatus. Beim Eintreten ins «Minamo» wird man von gedämpftem Licht empfangen. Im schlichten Raum gibt es keine Ablenkung vom Wesentlichen: den erstklassigen Speisen des Meisters. 

Japanische Küche mit regionalen Zutaten
Der Sushi-Meister findet die exklusivsten Zutaten für seine Gerichte in Japan und der Schweiz und stellt viele Spezialitäten selbst her. Nebst der japanischen Authentizität stehen Saisonalität und Regionalität der Zutaten im Fokus.  Das zur Degustation vorbereitete «Swiss-Beef» auf japanische Art stammt aus der Zentralschweiz und passend zum japanischen Kirschblütenfest, das im Frühling stattfindet, gibt es mit Rande gefärbten, rosa Ingwer zu den Sushi-Kreationen.

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