Anlässlich der Delegiertenversammlung von Gastrosuisse am Dienstag in St. Gallen präsentierte der Verband einen Fünf-Punkte-Plan für den Kampf gegen den Fachkräftemangel: «Wir müssen die Attraktivität unserer Berufsbilder und unserer Branche steigern», sagte Gastrosuisse-Direktor Daniel Borner gemäss einer Mitteilung vom Mittwoch.

Ausserdem müssten Unternehmerinnen und Unternehmer gezielt in den Themen Führung und Wertschätzung geschult werden. Denn die Ansprüche der jungen Generationen hätten sich gewandelt. Zudem soll die Attraktivität der Ausbildungsplätze verbessert werden, damit «die jungen Leute wieder vermehrt für unsere interessanten Berufe» gewonnen werden könnten. Dazu gehörten auch Ausbildungsangebote für Quereinsteiger und ausländisches Personal.

Schliesslich müssten auch die Anstellungsbedingungen den veränderten Bedürfnissen angepasst werden. Dafür brauche es «kreative Lösungen», denn Kunden- und Gästewünsche bestimmten die Arbeitszeiten. Für die Umsetzung der fünf Punkte rechnet Gastrosuisse-Präsident Kasimir Platzer mit drei bis vier Jahren.

Der Fünf-Punkte-Plan gegen Fachkräftemangel

  •    Förderung des Branchen- und Berufsimages
  •     Gezielte Unternehmerschulung auf den Themen Führung und Wertschätzung
  •     Sicherstellen des beruflichen Nachwuchses
  •     Nachqualifizierung von Branchen-Quereinsteigern
  •     Attraktivitätssteigerung bei den Anstellungsbedingungen

Im Anschluss an die Delegiertenversammlung fand ein Gala-Abend statt. Unter den geladenen Gästen war auch Bundesrat Ueli Maurer, der die Branche lobte: «Sie sind die Visitenkarte der Schweiz und bieten hervorragenden Service», sagte Maurer. Während der Corona-Krise habe die Bevölkerung erkannt, dass das Gastgewerbe für die Schweiz von zentraler Bedeutung sei. «Bleiben Sie mit Herzblut dabei, Sie haben einen der schönsten Berufe», so Maurer abschliessend.[IMG 2]

Ebenfalls wurde Franck Giovannini, der die meiste Zeit seines Berufslebens im Hôtel de Ville in Crissier verbracht hat, geehrt. Als bekannter Drei-Sterne-Koch, Botschafter von ChefAlps, Präsident von Bocuse d'or Suisse und des Grand Prix Joseph Favre leiste er Grossartiges fürs Schweizer Gastgewerbe, würdigte ihn Casimir Platzer und überreichte ihm vor den rund 600 Anwesenden die «Flamme de l'acceuil». (sda/htr/npa/nde)