In einer aktuellen Mitteilung von Hyatt wird deutlich, dass das Übernahmeangebot an die spanische Hotelgruppe NH Hotels vorerst auf Eis gelegt wurde.  Am 26. Juli 2018 hatte Hyatt ein Schreiben an den Verwaltungsrat der NH Hotel Group übergeben, in dem das Interesse an einer möglichen Übernahme der NH Hotel Group mit einer Trennung ihrer Immobilienbestände von ihrer Hotelmanagement-Plattform bekundet wurde. Nun hat sich Hyatt vom Übernahmeangebot wieder distanziert. In einem aktuellen Statement liess die Hotelgruppe verlauten, dass nach der Prüfung des grössten Aktionärs, namentlich der thaliändischen Minor Hotel Group, das Übernahmeangebot für sie nicht mehr aktuell sei. Hyatt habe festgestellt, dass ohne eine wesentliche Änderung der Umstände ein Übernahmeangebot so derzeit nicht durchführbar sei.

«Wir haben dem Vorstand der NH Hotel Group mitgeteilt, dass wir weiterhin bereit sind, mit ihnen in einen Dialog zu treten, um weitere mögliche Wege zur Wertsteigerung für die Aktionäre der NH Hotel Group zu diskutieren. Wir glauben, dass die Aktionäre der NH Hotel Group einen höheren Wert erzielen könnten, wenn es ein vereinbartes Engagement und einen Weg gäbe, die Vermögenswerte der NH Hotel Group umzustrukturieren und gleichzeitig die beträchtliche Markenstärke und globale Präsenz von Hyatt zu nutzen», lässt sich Mark Hoplamazian, President and CEO der Hyatt Hotels Corporation, in der Meldung zitieren.

Minor hat Kontrolle über 44 Prozent des Aktienkapitals
Minor International mit Sitz in Thailand machte laut der Nachrichtenagentur Reuters im Juni ein Angebot im Wert von bis zu 2,5 Milliarden Euro (2,9 Milliarden Dollar). Minor hält bereits 29,8 Prozent der Anteile an dem chinesischen Mischkonzern HNA mit 8,4 Prozent und Oceanwood Capital Management mit 5,7 Prozent. Die thailändische Gruppe teilte kürzlich mit, dass sie die Kontrolle von über 44 Prozent des Aktienkapitals der NH Hotel Group hatte.

NH, mit über 370 Hotels in 30 Ländern, lehnte im Januar ein Übernahmeangebot des spanischen Partners Barcelo ab, der das Unternehmen auf 2,48 Milliarden Euro schätzte. Minor hatte sich bereit erklärt, HNA 622 Millionen Euro für einen Anteil von 26,5 Prozent an der Hotelgruppe zu zahlen, was nach der Wandlung einiger Anleihen in Aktien einem Anteil von rund 38 Prozent entspricht. Sie biete dann 6,4 Euro für jede verbleibende Aktie. NH sagte, dass das Angebot von Minor, welches von spanischen und portugiesischen Wettbewerbshütern genehmigt wurde, das Unternehmen unterbewertet hat. Die Aktien von NH fielen am Montag um 6,4 Prozent auf 6,3 Euro je Aktie und lagen damit leicht unter dem Angebotspreis von Minor.

Spanien, der mit Abstand grösste Markt von NH mit rund einem Drittel seiner Hotels, wurde nach Frankreich im Jahr 2017 das am zweithäufigsten besuchte Land der Welt und überholte die Vereinigten Staaten. (htr)