Was vor einigen Wochen als Absicht angekündigt wurde, liegt nun im Detail vor: Die Gemeinden Flims, Laax und Falera wollen die touristische Infrastruktur der Weisse Arena Bergbahnen AG für insgesamt 50 Millionen Franken übernehmen. Ziel bleibt, die Anlagen langfristig in lokaler Hand zu halten und einem Verkauf an externe Investoren zuvorzukommen. [RELATED]

Finanz Infra AG wird zentrale Eigentümerin
Die bestehende Finanz Infra AG, bisher für die Beschneiungsanlagen zuständig, soll künftig auch Eigentümerin aller weiteren touristischen Berganlagen werden. Dazu gehören Transportanlagen, Restaurants, Betriebsgebäude und Lawinenschutzbauten. Die AG wird vollständig von den drei Gemeinden übernommen.

«Sell and lease back»: Rückpacht durch die Betreiberin
Die Weisse Arena Bergbahnen AG bleibt als Betreiberin im Spiel. Sie pachtet die Anlagen, trägt alle laufenden Kosten sowie die Investitionen für Ersatz und Unterhalt. Der Vertrag sichert zudem mindestens 300 Betriebstage jährlich sowie bestehende Einheimischenvergünstigungen.

Gemeinden investieren 50 Millionen – abgestuft nach Grösse
Die Kostenbeteiligung verteilt sich wie folgt: Laax übernimmt 20 Millionen Franken, Falera 10 Millionen und Flims 2 Millionen. Flims werden auch die 18 Millionen Franken aus einem früheren Beitrag zur FlemX-Bahn angerechnet. Zusätzlich gewährt die Weisse Arena ein Darlehen über 20 Millionen Franken.

Nach dem Kauf der Infrastruktur sollen auf die Gemeinden keine weiteren Kosten zukommen. Neu- und Ersatzinvestitionen werden laut Medienmitteilung mit Eigenmitteln der Finanz Infra AG gestemmt. Auf der Einnahmenseite rechnet diese mit durchschnittlichen Pachtzinsen pro Jahr von 13 Millionen Franken.

Abstimmungen finden Ende Oktober statt
Die Bevölkerung entscheidet in Kürze über die Beteiligungen: Am 23. Oktober in Falera, am 24. Oktober in Laax und am 26. Oktober in Flims. Die Gemeindevertreterinnen und -vertreter betonen die strategische Bedeutung des Geschäftsmodells, das sich bereits bei den Beschneiungsanlagen bewährt habe. (mm)