Dieses Plus geht allerdings teilweise auf einen Sondereffekt zurück, wie dem neusten Geschäftsbericht von Gstaad Saanenland Tourismus (GST) zu entnehmen ist: Die nicht klassifizierten Hotels Alpin Nova und Kaffeemühle müssen seit Dezember 2013 neu Kurtaxen abliefern und erscheinen deshalb auch in den Statistiken.
Neben den nicht klassifizierten Hotels konnten auch die 5-Sterne-Hotels einen Logiernächte-Zuwachs von fünf Prozent erreichen. Ebenfalls positiv verlief die Entwicklung bei den 3-Sterne-Häusern, was GST-Direktor Martin Bachofner massgeblich auf die Eröffnung des neuen 3-Sterne-Hotels Spitzhorn zurückführte. Dank der neuen Jugendherberge Saanen ist auch im günstigeren Segment ein Aufwärtstrend abzulesen.
Vor allem aus den Fernmärkten(+15 Prozent) kamen mehr Gäste in die Saanenländer Hotels, wie GST am Mittwoch mitteilte. Und auch die Übernachtungen von Schweizern nahmen um 13,8 Prozent zu. «Die Arbeit von BE! Tourismus, an die wir die Marktbearbeitung dort abgetreten haben, zeigt erste erfreuliche Wirkungen», stellte Martin Bachofner fest. «Die aktuelle Frankenstärke stellt uns vor grosse Herausforderungen in den Euro-Märkten.» In den klassischen europäischen Kernmärkten musste die Destination einen Rückgang respektive eine Stagnation hinnehmen.
Sommer wird immer wichtiger
Der Sommer wird im Saanenland immer wichtiger: Die Zahl der in der warmen Jahreszeit generierten Übernachtungen macht nun 48,5 Prozent aller Logiernächte aus (Vorjahr 45 Prozent). Dass dem so ist, geht laut der Mitteilung unter anderem auf internationale Top-Events zurück. Sie seien sehr wichtig. Im Winter werden aber nach wie vor höhere Umsätze generiert.
Trotz einem moderaten Verlust von 30‘000 Franken steht die Tourismusorganisation finanziell auf gesunden Beinen. «Wir sind mit unserem Budget am Rande unserer Möglichkeiten angelangt», betonte Martin Bachofner. «Die positive Entwicklung zeigt, dass sich der Aufwand offenbar auszahlt.» Sämtliche Abschreibungen konnten getätigt werden und der Cash flow-Wert liegt im notwendigen Rahmen.
Bergbahnen verunsichern
Die Schwierigkeiten der Bergbahnen Destination Gstaad AG hätten die GST strategisch wie operativ stark gefordert, schreibt die Tourismusorganisation weiter. Diese Schwierigkeiten hätten in einigen Bereichen die Weiterentwicklung gebremst und schweizweit Gäste verunsichert.
Laut dem Geschäftsbericht von Gstaad Saanenland Tourismus nahm der Verkehrsumsatz der im Tarifverbund Gstaad Mountain Rides zusammengefassten Bergbahnen im Tourismusjahr 2013/14 um 2,5 Prozent ab. Erfreulich entwickelten sich hingegen Projekte wie «Gstaad Bike World» und «Gstaad 2020plus». (sda/htr/npa)