Wie hat sich der Fachkräftemangel im Zuge der Corona-Pandemie entwickelt? Welche regionalen Besonderheiten lassen sich erkennen? Wie steht es mit den Lernendenzahlen? Diesen und vielen weiteren Fragen soll mit dem neu lancierten Dashboard auf den Grund gegangen werden.

Mit dieser Datenbasis können gemäss dem Verband HotellerieSuisse künftig direkt Projekte entwickelt werden, welche die Hoteliers in der Schweiz unterstützen. Das interaktive Dashboard mit Bildungs- und Arbeitsmarktdaten bildet bestehende und exklusiv erhobene Zahlen ab und ermöglicht dadurch eine einmalige Analyse der Branche.

Zielführende Branchenprojekte dank konkreter Zahlen
Auf diversen Ebenen (Verband, Politik, Forschung) können damit konkrete Massnahmen und Dienstleistungen für Hoteliers abgeleitet werden. Mit dem Dashboard wurde beispielsweise eruiert, dass bei den auf Grund von Corona stark angestiegenen Arbeitslosenzahlen grosse regionale Unterschiede erkennbar sind. Auf dieser Basis wurde in der Folge das Projekt Mountains Calling gestartet, welches verfügbare Branchenfachkräfte mit freien Stellen zusammenbringt.

Das Dashboard ist ein wichtiges Teilprojekt vom HotellerieSuisse-Programm «Future Hospitality». Es fasst alle Aktivitäten von HotellerieSuisse zusammen, welche darauf abzielen, qualifizierte Fachkräfte für die Branche zu gewinnen und zu erhalten. Im Rahmen dieses Programms wurde entschieden, dass mit der Entwicklung des Dashboards eine solide Datengrundlage geschaffen werden kann, um den Arbeitsmarkt der Branche besser zu verstehen. 

Zusätzliche Abbildung von Motivationsfaktoren
Neben konkreten Zahlen werden im Dashboard auch Motivationsfaktoren und Erfahrungen der Mitarbeitenden abgebildet. Hierfür führte das Meinungsforschungsinstitut gfs im Auftrag von HotellerieSuisse zwischen Februar und August 2020 eine grossangelegte Umfrage bei Arbeitnehmenden der Branche durch, welche spannende Resultate ergab. Die Ergebnisse stellen der Branche und den Betrieben ein gutes Zeugnis aus, insbesondere in Bezug auf Teamkultur, Arbeitsinhalte und -bedingungen. Hier einige Einblicke:

  • 87% der Angestellten sind mit Arbeitsbedingungen in ihren Betrieben «völlig zufrieden» (47%) oder «eher zufrieden» (40%). Verbesserungspotenzial gibt es unter anderem bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, die zwar insgesamt positiv beurteilt wird, jedoch ist dabei  zu berücksichtigen, dass der grössere Teil der Zustimmung tendenzieller Natur ist (42% eher zufrieden).
  • Es wurde kein statistisch signifikanter Unterschied in Bezug auf die Zufriedenheit mit dem eigenen Betrieb oder mit der Branche bei den Interviews vor und nach dem Lockdown festgestellt.

Ueli Schneider, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Business Development bei HotellerieSuisse hält in der Mitteilung fest: «Wir freuen uns sehr über die positiven Ergebnisse der Befragung. Dennoch ist es Ziel des Verbands, unseren Mitgliedern und der Branche allgemein weiterhin in jenen Bereichen Unterstützung zu bieten, in denen noch Optimierungspotenzial herrscht.» (htr)