Zentrale Säule des Öffnungsschritts in Österreich ist ein umfassendes Schutzkonzept, bei dem Zutrittstest für Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur im Mittelpunk stehen.

«Diese Öffnungsschritte erfolgen mit strengen Sicherheitskonzepten, aber sie erfolgen», sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag in Wien. Er hoffe darauf, dass weitere Erleichterungen zum Beispiel für die Nachtgastronomie, für Hochzeitsfeiern und für Vereinsfeste ab 1. Juli folgen könnten.

Er sei angesichts dieser Pläne mit einer wieder steigenden Anzahl Corona-Infektionen zu rechnen, sagte Kurz. Es sei aber davon auszugehen, dass dank der Impfungen die Situation beherrschbar bleibe. «Da liegt schon eine gewisse Vorfreude in der Luft», sagte Vize-Kanzler Werner Kogler. Es sei der Regierung wichtig, eine positive Perspektive zu geben und für Planbarkeit zu sorgen.

Konkret sind Veranstaltungen mit Schutzkonzept von bis zu 3000 Menschen im Freien ab 19. Mai wieder möglich. Für Innenräume gilt eine Obergrenze von 1500 Personen. Sperrstunde in der Gastronomie und in der Kultur und beim Sport sei 22 Uhr.

Österreich hat auch im weltweiten Vergleich ein besonders breites Test-Angebot ausgerollt. Die wöchentlich millionenfach Tests waren und sind ein Rückgrat der Corona-Strategie.

In der Corona-Krise waren die Zahlen der Neuinfektionen zuletzt etwas gefallen. Auch der Druck auf den Intensivstationen nahm ab. Insgesamt liegt die Sieben-Tage-Inzidenz mit rund 180 aber immer noch deutlich über dem Schweizer Wert von rund 164.

Laut Experten ist eine Hauptquelle der Ansteckungen der private Bereich. Gerade die Wirtschaft hatte massiv auf das Öffnen auch der Gastronomie und der Hotellerie gedrängt. Der Handel und viele Dienstleister haben – bis auf mehrwöchige Ausnahmen in drei östlichen Bundesländern – bereits seit Anfang Februar geöffnet.

«Was wir brauchen, ist ein breiter Aufschwung für alle», sagte der Präsident der Wirtschaftskammer, Harald Mahrer, bereits vor der Sitzung. Virologen haben unterdessen wegen der nach wie vor nicht klaren Tendenz beim Infektionsgeschehen vor einem zu frühen Neustart gewarnt. Der Komplexitätsforscher Peter Klimek sagte im ORF-Radio: «Es ist unklar, wo wir in welchem Bundesland Mitte Mai stehen. Man kann noch nicht seriös sagen, wie gross die Öffnungsschritte sein können.»

Den Experten bereitet auch eine in Tirol aufgetretene Virus-Mutante Sorgen, die mit der britischen Variante verwandt ist. Deshalb wurde auch die Pflicht für Tests bei Ausreisen aus dem Bundesland bis 5. Mai verlängert. (sda/dpa/npa)