Wenn die Nachwuchstalente im September bei den Swiss Skills antreten, bietet sich wieder ein eindrucksvolles Schauspiel. Nicht nur kann man staunen, wie Berufsleute, die wenige Jahre zuvor noch Schulkinder waren, mit kühlem Kopf flambieren und kulinarische Kunstwerke kreieren – sondern auch darüber, wie der Hotel-Gastro-Bereich auf die Öffentlichkeit eine geradezu magische Anziehungskraft ausübt. [RELATED]

Hier drängen sich die Besucherinnen und Besucher, um fasziniert jeden Handgriff mitzuverfolgen. Beste Ausgangsbedingungen also für die Besetzung neuer Lehrstellen? Die Zahlen des Bundesamts für Statistik zur Grundbildung der Branche im vergangenen Jahrzehnt sprechen leider eine andere Sprache.

Mit Ausnahme der Hotel-Kommunikationsfachleute mussten fast alle Berufe Rückgänge verzeichnen. Bei der Begeisterung für die Branche sind Beobachten und Mitwirken offenbar zwei verschiedene Dinge. Oder den Jugendlichen kommt etwas in die Quere, bevor sie den Schritt vom einen zum anderen vollziehen können. Zum Greifen nah und doch so fern: Kein Wunder, betrübt der Blick in die Statistik.

Was zählt, ist die innere Flamme, die nach aussen strahlt.

Seit dem Ende der Pandemie dringen nun aber wieder einige Sonnenstrahlen durch. Nahezu alle Grundbildungsberufe EFZ in der Branche dürfen sich über mehr Lernende freuen. Diese Entwicklung wird zwar dadurch begünstigt, dass nun grössere Jahrgänge in den Lehrstellenmarkt eintreten. Aber auch diese Jahrgänge haben Wahlmöglichkeiten. Die neuen Lernenden setzen Hoffnungen in ihre Wahl. Und für die Branche sind sie ihrerseits Hoffnungsträger. Das hat das Zeug zur Win-win-Situation. Die Realität kann aber auch ins Gegenteil kippen: hier Ausbildende am Ende ihrer Nerven, da Lernende am Rande der Lehrvertragsauflösung.

Mit Ausbildungskompetenz und Verständnis dafür, wie die Jugendlichen «ticken», können Betriebe die Weichen maximal günstig stellen. Das geeignete Angebot dafür steht parat. Mitglieder von HotellerieSuisse, die Lernende ausbilden, haben Anrecht auf persönliche Unterstützung durch das Team «Betreuung Ausbildungsbetriebe». Diese umfasst Besuche, regionale Anlässe, Online-Cafés und eine Hotline. Entscheidende, praxisnahe Kompetenzen im Umgang mit Lernenden vermitteln die vom L-GAV unterstützten Kurse des Weiterbildungs- und Zertifizierungsprogramms von TOP Ausbildungsbetrieb sowie das Bildungsangebot von Swiss Edu Pro. Wenn Sie Lernende ausbilden: Nutzen Sie die genannten Angebote, damit Ihnen die grosse Aufgabe leichter wird! Vielleicht werden Ihre Schützlinge keine Flammen an den Swiss Skills zünden. Was zählt, ist die innere Flamme für die Branche, die nach aussen strahlt.

Miriam Shergold ist Leiterin Bildung bei HotellerieSuisse.