Man sehe keinen Sinn im Weiterbau des Hotels Melchsee auf der Frutt und könne keine weiteren Investitionen verantworten, solange sich die Rahmenbedingungen nicht ändern würden, liess die Generalunternehmung Eberli am vergangenen Mittwoch verlauten.

Toni Bucher, CEO der Eberli-Bau-Gruppe aus Sarnen, wirft der Korporation Krens vor, unprofessionell und uneinsichtig vorzugehen, nachdem diese angekündigt hatte die Abendfahrten der Sportbahnen Melchsee-Frutt einzustellen und die Preise zu erhöhen, wie die Neue Luzerner Zeitung (NLZ) und das «Regionaljournal Zentralschweiz» von Radio SRF berichteten.

Seitens der Korporation ist man hingegen erstaunt über die happigen Vorwürfe und Massnahmen der Eberli AG und will sich für eine Lösung stark machen – hält aber fest: Die Aufwände für die Abendfahrten seien zu hoch, und «es kann nicht sein, dass wir das ganze Defizit tragen müssen», äusserte sich Korporationspräsident Niklaus Ettlin gegenüber der NLZ weiter.

Hoteleröffnung im 2015 geplant
Auf der Melchsee-Frutt wurde im Sommer 2012 das alte Hotel Reinhard abgerissen und im 2013 mit dem Rohbau des Hotels & Apartments Melchsee begonnen. Mit dem Neubau soll das Angebot des Ende 2011 eröffneten 4-Sterne-Superior-Hotel Frutt Lodge & Spa erweitert werden. Bis 2015 sollen in zwei Baukörpern 47 komfortable Hotel-Zimmer und -Suiten sowie ein Restaurantbetrieb, Bar, Wellness, Fitness zur Verfügung stehen. In zwei anderen Baukörpern werden in diesem Jahr 43 Eigentumswohnungen entstehen.

Nach den Unannehmlichkeiten mit der Korporation will die Eberli Generalunternehmung, mit dem chinesischen Investor Yunfeng Gao an der Seite, laut Radio SRF nur noch die Ferienwohnungen bauen und den integrierten Hotelteil in weitere Wohnungen umnutzen.

Behörden wollen das Hotel
Auf den Zwist hin haben sich nun auch der Kanton Obwalden sowie Standortgemeinde eingeschaltet. Dort ist man sich einig, dass das Hotelprojekt umgesetzt werden muss. Dies umsomehr der Neubau in einer Kurzone erstellt wird, wo eine reine Wohnüberbauung nicht möglich ist, und nach der Annahme der Zweitwohnungsinitiative Probleme entstehen könnten. Die Behörden bemühen sich nun um eine Lösung und versuchen die zerstrittenen Partien zurück an den Verhandlungstisch zu führen. (htr/npa)