Eine Änderung sei sinnvoll, weil die Kurtaxe pro Person erhoben werde, während die Preise für Beherbergung oft pro Zimmer angegeben würden, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Antwort des Bundesrates.

Die Kurtaxe müsste dann gesondert bekanntgegeben werden. Nein sagt der Bundesrat zum Vorschlag, auch die Mehrwertsteuer separat anzugeben. Aus Sicht des Bundesrates würde dies die Touristen aus der EU vergraueln, weil diese Preisangaben inklusive Mehrwertsteuer gewohnt sind.

Die EU-Touristen könnten sich getäuscht fühlen, was sich negativ auf das Ansehen des Tourismusstandortes Schweiz auswirken würde, argumentiert der Bundesrat. Es gehe um mindestens zwei Drittel der Touristen, gibt er zu bedenken. Übernachtungen von Personen aus den USA, die mit einer Preisanschrift ohne Steuern besser umzugehen wüssten, machten einen weitaus geringeren Anteil aus.

Der Bundesrat beantragt dem Nationalrat deshalb, das Postulat von Viola Amherd abzulehnen. Nach dem Willen der Walliser CVP-Nationalrätin soll der Bundesrat prüfen, ob Kurtaxe und Mehrwertsteuer separat angegeben werden könnten.

Der Tourismus stehe unter Druck, argumentiert Amherd. Die Schweizer Hotellerie weise im Vergleich zum Ausland meist höhere Preise aus. Die Nettopreise ohne Mehrwertsteuer und Kurtaxe seien oft aber nicht höher.

hotelleriesuisse: Sinnvolle Anpassung
Für hotelleriesuisse, dem Unternehmerverband der Schweizer Hotellerie, macht die vom Bundesrat angestrebte Anpassung bei der PBV durchaus Sinn. Denn bereits heute muss der Hotelier die Kurtaxe auf Gästerechnung separat ausweisen. «Da die Erhebung der Kurtaxe kantonal oder teilweise sogar kommunal geregelt ist, sind gerade Hotelketten gefordert, ihre Preise jeweils an die regionalen Bestimmungen anzupassen», sagt Marc Kaufmann, Leiter Wirtschaft und Recht von hotelleriesuisse auf Anfrage der htr.

Kaufmann sieht in der neuen Handhabung auch eine Erleichterung in der Administration sowie mehr Rechtssicherheit. «Da Buchungsplattformen die Hotelpreise vereinzelt ohne Kurtaxen ausweisen und damit einen scheinbar tieferen Preis anbieten, würde die Anpassung hier für gleich lange Spiesse sorgen», ergänzt Kaufmann. (npa/sda)