Das Contact Tracing laufe noch immer nicht, wie es sollte. «Aber die Situation ist nicht aussichtslos», sagte Rudolf Hauri, der Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, am Dienstag vor den Medien in Bern. Es gebe durchaus Verbesserungen beim Tracing, sagte Hauri. Doch es sei schwierig, am laufenden Fahrzeug Reparaturen vorzunehmen.

Immer wieder führe die Quarantäne zu Fragen, sagte Hauri, der als Kantonsarzt im Kanton Zug amtet. Während die Quarantänemassnahmen für enge Kontakte ausser Zweifel stünden, würden für bestimmte Personengruppen und Institutionen häufig Ausnahmeregelungen verlangt.

In diesem Zusammenhang stellte Hauri klar: Es gebe die Möglichkeit für Personen mit tragender Funktion im Gesundheits- und Sozialwesen, unter bestimmten Schutzvorkehrungen arbeiten zu gehen. «Es ist aber nicht so, dass sie nicht mehr unter Quarantäne stehen würden.»

Die Quarantäne sei ein gutes Mittel, «man darf sie nicht einfach aufweichen.» In Bezug auf den Profisport bemerkte Rudolf Hauri, es sei nicht klar, wie gut die an sich guten Schutzmassnahmen von den Mannschaften tatsächlich eingehalten werden.

In den Spitälern nehmen die Fälle auf den Intensivstationen und die Beatmungen laut Hauri zu. Er sprach vor den Medien von einem Anstieg in einer frühen Phase. «Hier wird noch etwas auf uns zukommen», sagte er. Besuche in Heimen zu verhindern, sei das Letzte, das man sich wünsche. Mit der steigenden Anzahl Ausbrüche in den Heimen sei dies aber nicht immer zu vermeiden.

«Wir müssen uns alle am Riemen reissen», sagte Hauri. Der Anschein eines Rückgangs reiche nicht – «der Rückgang muss nachhaltig sein». Das Einhalten der Abstands- und Hygienemassnahmen, das konsequente Tragen der Masken und das Einschränken des gesellschaftlichen Zusammenseins sei das Gebot der Stunde. (sda)

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